Der Ballermann Japans

Miyako-jima…schon mal gehört? An was denkst Du, wenn Du diesen Namen hörst – irgendwelche Assoziationen?

Meine erste Eingabe zum Thema Miyako-jima war Kampfsport. Mein Mann übt seit dem Studium Eskrima und Miyako-jima hört sich irgendwie ähnlich an. Klar, als er mir eröffnete, dass wir auch nach Miyako-jima fliegen würden, wusste ich, dass es eine Insel, ein Ort oder eine Stadt sein muss. Dennoch hat man doch manchmal bei bestimmten Wörtern so ein instinktives Gefühl, dass es einen an irgendetwas anderes erinnert.

Miyako Honeymoon BineLovesLife

Die Südsee Japans

Das ist auch in Japan. Miyako-jima ist eine der Okinawa Inseln im südlichen Teil von Japan. Und gehört klassischerweise zur Südsee Japans. Wenn man sich auf einer Karte anschaut, wo die Okinawa Inseln liegen, dann leuchtet es auch ein, dass es sehr tropisch ist. Es liegt ungefähr auf der gleichen Höhe – oder in einem ähnlichen Breitengrad – wie Taiwan. Tendenziell würde man, wenn man sich die Landkarte anschaut auch denken, dass Miyako-jima schon zu Taiwan gehört.

Dennoch gibt es keine direkte Flugverbindung von Taiwan nach Miyako-jima oder die noch südlich gelegenere Insel Ishigaki. Man muss zuerst nach Okinawa fliegen. Das ist also ein kleiner Umweg, so als würde man erstmal von Berlin nach Wien fliegen, um nach Warschau zu kommen. Aber das kennen Berliner ja sowieso, dass man immer erstmal in eine andere Stadt fliegen muss, um in die Welt hinauszukommen. Doch das soll heute nicht thematisiert werden.

Über Miyako-jima wusste ich auch noch, dass es eher eine Partyinsel ist. Ähnlich wie der Ballermann…mh, okay. Na, ich bin ja eher ein offener Mensch und lasse mich auch auf Überraschungen ein – auch in den Flitterwochen. Mein Mann meinte nur, dass diese Insel halt dafür bekannt ist. Wobei ich von den Japanern nicht das Ultrabesäufnis erwarte, denn vertragen tun sie ja nicht so viel.

Honeymoon in Japan Miyako TravelTuesday BineLovesLife

Navigation auf Japanisch

Ein Auto hatten wir uns auf Miyako-jima gemietet, denn die Insel ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so gut erschlossen und jeder, der schon mal Urlaub auf einer Insel gemacht hat, weiß, dass es einfach super praktisch ist, wenn man sein eigenes Auto hat und so selbst spontan entscheiden kann, wohin und wann man fährt.

Letzte Woche habe ich auf dem Blog mal versucht zusammenzufassen, was es für Besonderheiten mit dem Deutschen Führerschein in Japan gibt. Das Auto dann selbst von der Mietstation abzuholen war eher einfach. Zwar wurde unsere japanische Übersetzung noch etwas verwundert betrachtet – wahrscheinlich waren wir doch eine der ersten Deutschen auf dieser Insel. Das Auto wurde uns dann ohne Probleme überlassen und wir wussten ja bereits, dass es in Japan auch Linksverkehr auf der Straße gibt. Wir hatten uns für ein Auto mit Navi entschieden, das gab uns noch eine gewisse Sicherheit. Dennoch kam dann die Überraschung, dass zwar die Ansage des Navis in Englisch ist, die Eingabe und auch die Tasten jedoch weiterhin japanisch sind. Nun gut, das sollte uns nicht schocken, waren wir doch beide schon vielerorts auf der Welt unterwegs gewesen.

Honeymoon in Japan Miyako BineLovesLife

Viel praktischer war sowieso zu erfahren, dass in Japan nicht die Straßennamen ins Navi eingegeben werden, sondern lediglich die Telefonnummer der Adresse eingegeben werden muss. Super praktisch muss ich mal sagen.

So fuhren wir dann also los Richtung Resort.

Die ganze Reise war ja sowieso eine Überraschung – also nicht, dass ich nicht wusste wo es hin geht, aber mein Mann hatte alles ausgearbeitet und ich wollte mich überraschen, was uns jeweils erwarten würde.

Bali Style in Japan Miyako BineLovesLife

Und auf einmal in Bali

So fuhren wir also mit dem Navi zu dem „Resort“** – das muss ich jetzt hier mal in Anführungszeichen stellen, denn unter Resort versteht man normalerweise etwas anderes. Der Weg dahin war jedoch nicht so leicht zu finden. Renn, der Besitzer des Resorts, war auch ganz stolz darauf, dass man seine Location nicht so leicht fand. Offensichtlich beherbergte er viele bekannte Schauspieler, Musiker und Stars und Sternchen aus Japan und Asien. Daher wollte er seine Location auch eher „geheim“ halten. Es gab an der Straße, die zu seinem Haus führte zum Beispiel kein Schild, dass sich am Ende der Straße das Resort befinden würde. In den vorangegangen Emails erwähnte er anscheinend immer nur, dass wir ihn gerne anrufen könnten, wenn wir es dann doch nicht finden würden. Mh, nein, da waren wir dann doch zu knauserig, um von unserem deutschen Handy auf ein Handy in Japan anzurufen.

Honeymoon in Japan BineLovesLife

Doch Orientierung und ich – ja, auch als Frau – das ist eine super Kombination. Ich finde, ich habe einen sehr guten Orientierungssinn und so schaute ich noch auf die halbgeladene Google Karte, die ich am Flughafen im WLAN noch laden konnte und kombinierte. Erst kamen wir beim Haus über dem Resort raus – alles war natürlich voller Palmen und sehr tropisch. Daher konnten wir nicht genau sehen, wo die Straße zu dem Resort führte, aber das hatte sich nach 20 Minuten rumcruisen erledigt.

Ja, generell erinnerte mich Miyako-jima im ersten Moment sehr stark an Kaua’i, die nördlichste und grünste Insel der Hawaiianischen Inseln, aufgrund der extremen „Grünheit“. Überall waren Palmen, grüne Büsche, viele Zuckerrohrplantagen und etliche tropische Pflanzen. Dementsprechend feucht war es auch.

Miyako Resort Renn BineLovesLife

Das Resort von Renn war eher eine moderne Wohnanlage. Und sehr im balinesischen Stil. Drei Zimmer gibt es, die alle eine eigene Dachterrasse haben. In dem sehr offenen, hellen und weiß-eingerichteten Interieur erschien mir alles nicht wirklich japanisch. Ja klar, Renn selbst und seine Familie sind Japaner, aber als erstes sind mir die Plumerias ins Auge gefallen. Das sind die Blumen, die ich von Hawaii kenne. Und auch die Schnitzereien der Buddha ähnlichen Figuren erschienen eher Südostasiatisch. Lange Gliedmaßen und lange Gesichter sind eher untypisch für Japan.

Als ich nachfragte, erfuhr ich auch, dass Renn einige Zeit in Bali gelebt hatte und daher diese Einflüsse hierher mitgenommen hatte. Miyako-jima ist seine Heimat und er ist gerne hier. Sein Englisch und sein Insiderwissen, das wir in den nächsten Tagen voll auskosten durften, machten die Übernachtung von Anfang an zu einer sehr besonderen und einzigartigen Erfahrung.

Miyako Japan BineLovesLife

Zu meinem 30. Geburtstag hatte mir mein Mann schon mal so eine tolle Location als Wochenendurlaub geschenkt. Damals waren wir in Rom und haben in einem Bed and Breakfast übernachtet, das vor allem durch die Persönlichkeit des Besitzers und die damit verbundenen Tipps für die Stadt, sowie das exklusive Interieur ein grandioses verlängertes Wochenende ausmachten.

Urlaub im Paradies BineLovesLife

Auf ins Abenteuer

Eines der Kriterien für unsere Hochzeitsreise war auch, dass es neben Strand und Erholung auch einen Abenteuer-Faktor geben sollte. Da wir ja bereits wussten, dass ich schon wieder schwanger bin, war Abenteuer dann nicht auf Outdoor bezogen, sondern eher auf den besonderen Erlebnisfaktor durch zum Beispiel eine spezielle Kultur oder andere Sprache.

Bei meiner letzten Schwangerschaft war der Plan eigentlich Nepal – aber das wurde dann nichts. Nun war es also auch so, dass wir uns für ein Land mit westlichen Verhältnissen entscheiden wollten, da wir im Falle eines Notfalls meiner Schwangerschaft auch gut versorgt sind. Und so kamen wir im Gespräch mit meiner Mama auf Japan. Speziell die Okinawa Inseln.

Resort Renn Miyako BineLovesLife

Das Abenteuer also auf der Ballermann-Insel – na, da bin ich mal gespannt. Es war noch später Nachmittag und wir entdeckten das „German Village“ mit der Gerhard-Schröder-Street – also so viel zum Thema, dass wir eine der ersten Deutschen auf dieser Insel sind. Auf einmal machte auch der „Ballermann“ Sinn. Aber wirklich viel war da nicht los und genauer schauten wir uns es auch nicht an – denn dazu musste ich nicht bis nach Japan fliegen.

Später wollten wir dann noch schön Essen gehen. Ja, mittlerweile – mit über 30 – ist es so, dass Essen doch ein tolles Hobby geworden ist. Essen gehen und sich auch kulinarisch in ein anderes Land entführen lassen, das lieben wir beide besonders. So wurde uns von Renn die „Innenstadt“ von Miyako-jima empfohlen. Diese besteht aus zwei Parallelstraßen auf vier Querstraßen – also recht überschaubar. Da schlenderten wir entlang und waren ja schon von Renn vorinformiert, dass es selten Menschen auf Miyako-jima gibt, die Englisch sprechen und die Restaurants tatsächlich oft auch keine Bilder auf ihren Speisekarten haben. Na klar, das wollen wir. Denn auch in Deutschland gibt es doch selten Bilder auf Speisekarten, oder? Das ist doch immer so ein Ding in touristischen Gegenden. Also waren wir hier genau richtig. Uns lief dann abends doch noch ein anderes weißes Pärchen über den Weg und wir mussten echt schmunzeln – Mensch, Mist, wir wollten doch die einzigen Weißen hier sein. Aber ein weiteres Pärchen würden wir akzeptieren – das verläuft sich ja sicherlich auf der Insel.

Japanese Dinner Miyako BineLovesLife

Und wie bestellt man auf Japanisch?

Im ersten Restaurant, in dem wir fragten, ob wir zu zweit einen Tisch bekommen könnten – ja, das macht man dann mit Gestikulieren und irgendwie klappt das schon – lehnte uns leider ab. Ja, ich schreibe bewusst abgelehnt, denn wir hatten tatsächlich das Gefühl, dass sich die Restaurantkellner vielleicht unsicher waren, wie sie uns als westliche Gäste bedienen sollten. In Japan, wie auch in vielen anderen Ländern Asiens, geht es sehr oft darum das Gesicht zu wahren. Und oft eher sogar so, dass man lieber nicht sagt, was man nicht kann, damit man sein Gegenüber nicht in eine unangenehme Situation bringt. Wir hatten dann irgendwie das Gefühl, dass sie vielleicht unsicher waren, wie sie uns bedienen sollen und sich damit selbst in die Bredouille bringen würden. Denn durch das Fenster konnten wir sehen, dass es noch reichliche Sitzplätze gab.

So liefen wir weiter die Straße entlang und als wir nochmal zurückblickten, konnten wir auch sehen, wie andere Gäste das Restaurant noch betraten. Nicht, dass Du denkst, dass ich nachtragend bin, es war einfach nur interessant zu beobachten.

Mh, wo sollen wir denn nun hin?

Wir entschieden uns also für ein Restaurant, dass am Eingang ein Schild hatte auf dem „Open“ stand. Bilder gab es ja, wie gesagt, nicht auf Speisekarten und Englisch erwarteten wir auch nicht. Und da, das Restaurant im oberen Stockwerk lag, wussten wir auch nicht, was uns gleich erwarten würde. Die einzigen anderen weißen Touristen saßen doch tatsächlich in dem gleichen Restaurant – irgendwie mussten wir schmunzeln. Aber die nutzten auch Google Translate. Das finde ich irgendwie doof. Wenn man schon im Ausland ist, dann auch richtig. Ich finde es viel cooler und lustiger einfach mal so drauf los zu gestikulieren. Außerdem kannte ich noch einige Wörter von japanischen Speisen – oder anders gesagt mir fielen doch noch Gerichte ein, die man essen könnte.

Sashimi Miyako Honeymoon TravelTuesday BineLovesLife

So bestellten wir uns durch die Karte. Klar, Sashimi musste sein – Sushi ist ja so überbewertet…der ganze Reis und so. Aber der frische Fisch und das ganze Seafood beim Sashimi, das liebe ich ja. Ja, leider durfte ich es nicht essen. Wobei ich mir sicher bin, dass ich es ruhig hätte essen können. Schwangere japanische Frauen essen das sicherlich auch. Dennoch will man sich ja im Nachhinein auch keine Vorwürfe machen – wären wir also wieder beim Thema „zu viel Wissen tut nicht immer nur gut“.

Tempura – also was Frittiertes – und Goyza standen dann auch noch bald vor uns.

Das Essen war äußerst schmackhaft und da wir an der Theke zur Küche saßen, war sowieso ein extra Entertainment Faktor da. Ich liebe solche Erfahrungen.

Gyoza Miyako BineLovesLife
Tempura Miyako BineLovesLife

Das war also unser erster Tag auf Miyako-jima – mehr gibt es dann nächsten Dienstag.

Was ist für Dich typisch Südsee?

#TravelTuesday

Honeymoon in Paradise BineLovesLife
Sashimi Miyako Honeymoon BineLovesLife

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