Einmaleins für Mamas

Manche Mütter verzweifeln dabei oder verlieren die Geduld und würden das arme Würmchen, das an diesem Punkte völlig unbelehrbar erscheint, am liebsten an die Wand werfen*

 

 

Das Thema Trockenwerden, Töpfchentraining oder Windeln ade ist und bleibt seit jeher ein allseits beliebtes, viel beredetes, viel analysiertes und oft auch viel missverstandenes Thema.

Und ja, diesen einleitenden Satz habe ich auch mal rausgesucht, um etwas Kontroverses zu setzen. Denn auf dem Buch Dein Baby (*Quelle: Dein Baby, Dr. med. Beate Schücking, 1953) stammen so einige schlaue Infos. Diese finden wir heutzutage vielleicht verwerflich oder stellen uns auch einfach zu schwierig an oder haben zu viel Geld für Windeln. So oder so können es wenige junge Mütter heutzutage verstehen. Die Thematik des Töpfchentrainings gab es jedoch schon immer und vielleicht war sie damals noch brisanter, da die Windeln noch ausgekocht werden mussten, denn nicht jeder hatte schon Wegwerfwindeln parat.

Einmaleins für Mamas

Welche Windel ist die richtige für mein Kind?

Stoff, Plastik oder Öko-Plastik? Es gibt etliche Firmen, die mittlerweile ihre Windeln auf den Markt bringen und ich möchte jetzt hier gar nicht ausarten und alle vorstellen, geschweige denn vergleichen. Für mich ist der klare Unterschied: Stoffwindel oder Wegwerfwindel. Denn auch die Öko-Windeln sind zum Wegwerfen und können mich daher nicht überzeugen, das bisschen Öko, was bei der Produktion beachtet wurde, dass macht nicht wett, dass dennoch Müll entsteht – oder bauen die sich ab und man sie auf den Komposthaufen schmeißen?

Aus unserer Krippe habe ich nun einen guten Tipp bekommen, den ich gerne weitergebe, da ich das selbst nicht wusste: bloß keine Windelhöschen benutzen. Das sind die Windeln, die wie kleine Schlüpper einfach hochgezogen werden können. So ähnlich wie einige Schwimmwindeln. Denn unsere Erzieherinnen meinten nur, dass das Trockenwerden durch diese Windeln deutlich erschwert wird. Und die müssen es ja wissen, betreuen sie doch Kinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren.

Wir haben anfangs auch sehr viele unterschiedliche Wegwerfwindeln probiert. Stoffwindeln waren mir dann doch zu aufwändig – das ganze Waschen oder besser gesagt auskochen wollte ich nicht. Aber Probleme hatten wir nie.

Für mich steht klar fest, anfangs ist der Stuhlgang bei den Babies so weich, dass man einfach schnell windeln muss.

Einen roten Po würde ich in den Plastikwindeln auch bekommen – vor allem wenn man zu warm angezogen ist. Wir hatten zum Glück nie Teppich und haben daher zu Hause auch oft mal „ohne Windel“ gespielt.

Ich denke, jede Mama muss für sich entscheiden, welche Windel sie nehmen möchte, denn eine perfekte Windel für jedes Kind gibt es nicht. Klar, wollen die Firmen einen das glauben machen, aber dann sage ich immer, mein Kind gab es noch nicht in eurer Studie, da es ja grad „neu“ ist – also könnt ihr noch nichts über es wissen. Oder anders gesagt: jeder Mensch ist anders.

Einmaleins für Mamas Trockenwerden

Was hat Trockensein mit Selbstständigkeit zu tun?

„Wie? Du kaufst noch Windeln? Meine Kleine braucht schon seit Monaten keine mehr!“

Immer diese Mom-Battles – ich kann es nicht mehr hören. Ich will es nicht mehr hören und viel schlimmer, ich will es auch nicht mehr lesen. Seit meinem Blogbeginn vor einem Jahr bin ich auch etwas tiefer in die sogenannte Blogosphäre eingetaucht und muss zugeben, dass ich vorher selbst nie einen Blog gelesen hatte. Ich selbst wollte ja auch nur schreiben, weil ich gerne schreibe und Spaß am Teilen haben.

Dennoch musste ich feststellen, dass ich eher naiv bin. Denn wieso sollte es online anders sein als im Leben 1.0? Klar, wird auch das wiedergespiegelt, was einem im echten Leben passiert. Ja, es gibt auch die verzogenen Wunschträume und die Hirngespinste, die online ausgelebt werden. Das gehört ja auch dazu. Oft genug gibt es auch hässliche Seiten, denn einige Menschen glauben im Internet eine andere Persönlichkeit aufbauen zu können.

Aber zurück zum Thema: auf der Wiese, im Park, aber auch im Netz gönnen sich Mütter gegenseitig nicht so viel. Ist das evolutionstechnisch bedingt, dass man andere Frauen immer ausstechen will, damit man den Mann bekommt? Ich dachte, es ist eher andersrum. Nun gut, Bine lernt nie aus.

Mir fällt es nie leicht in Vergleichssituationen ernst zu bleiben. Denn ganz ehrlich: kann mein Kind schon rückwärts reden? oder braucht es noch eine Windel? Sind für mich fragen auf dem gleichen Niveau. Sinnlos. Merkwürdig. Weltverschoben. Mein Kind ist ein anderer Mensch und vielleicht wird mein Kind mit 18 noch eine Windel tragen und noch nicht Dreiradfahren können. Ich verstehe das nicht. Wieso tut man sich das an?

Ich glaube nicht, dass Trockenwerden etwas mit Selbstständigkeit zu tun hat. Ich glaube, dass jedoch Windeln ausziehen und das Interesse am Stuhlgang etwas mit Selbstständigkeit zu tun hat und da sind auch die Eltern gefragt. Interessiert sich Dein Kind dafür, was auf Toilette passiert – nimm es mit. Bei uns ist die Tür sowieso immer offen, denn wir brauchen da kein Geheimnis draus zu machen, dass wir auf Toilette nicht nur strullern gehen.

Erwiesen ist auch, dass jedes Kind seinen eigenen Rhythmus hat und somit der Zeitpunkt des Trockenwerdens sehr verschieden ist. „Mädchen sind hier meist die Frühstarter, so sind etwa 60 Prozent mit 2 Jahren bereits reif fürs Töpfchen-Training, bei den Jungs dagegen nur 40 Prozent.“ (Quelle: Eltern 08/2011 S.47)

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Meine Eltern haben es schon gut auf den Punkt gebracht

Denn sie haben gesagt, dass unsere Generation (ich nenne sie ja auch oft Generation Information) von Informationen nur so überflutet wird und gar keine Chance hat, dem eigenen Bauchgefühl nachzugeben. Wieso das so ist, weiß ich nicht. Aber auch ich muss sagen, dass ich seit dem wir wieder in Deutschland wohnen, die Infoflut nicht abreißt. In der verträumten Schweiz ist es nicht viel besser, denn Informationen sickern nur langsam durch und das ist auch nicht das wahre, dennoch liebe ich diese entspannte Haltung viel mehr. Vor allem, wenn man sein erstes Kind bekommt.

Meine Eltern sind ja der Meinung, dass wir aufgrund der vielen Informationen auch gar nichts mehr instinktiv entscheiden können. Ja, das könnte durchaus stimmen.

Doch Vergleiche unter Müttern gab es sicherlich schon immer.

 

Und ist Dein Kind schon trocken?

 

#MommyMonday

 

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