Eine Kindergarteneingewöhnung

Einen guten Monat ist die Eingewöhnung im Kindergarten nun her und gerne möchte ich ein erstes Fazit dazu ziehen…

Ein Monat, vier Wochen – einfach fast 30 Tage sind vergangen. Wobei, eigentlich waren es sogar nur Stunden. In der ersten Woche ging die Eingewöhnung Montag und Dienstag nur jeweils eine Stunde und Mittwoch schon zwei Stunden und dann am Donnerstag und Freitag jeweils drei Stunden.

Berliner Modell

Somit waren es grad mal 10 Stunden in der ersten Woche. Die Woche drauf waren wir schon länger da. Ja, in der zweiten Woche musste ich mit der kleinen Kaiserin auch noch dabei sein. Wir konnten dann zwar schon auf dem Gang sitzen, aber irgendwie war das auch noch nicht perfekt. Denn in unserer oder eher der Gruppe meines Sohnes sind auch einige Kinder dabei, die mit drei Jahren zum ersten Mal in einer Betreuung oder einer KITA/Kindergarten sind.

Ja, die Betreuung und die Stunden und die Anwesenheitspflicht der Eltern. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles finde. Meine Eltern sagen – wahrscheinlich zu recht – so viel Tohuwabohu, einfach die Kinder abgeben dann ist gut. Ja, das kann sein, dennoch glaube ich auch, dass alle an einem Strang ziehen müssen.

Also entweder geben alle ihre Kinder ab und gehen. Oder alle bleiben da.

Ich bin ursprünglich aus Berlin und meine Eltern haben diese Meinung nicht einfach so, sondern weil es früher – wohlgemerkt in Berlin – so war. Das Berliner Modell also zur Kindergarteneingwöhnung ist wahrscheinlich nur so betitelt, hat aber mit dem eigentlichen Berlin nichts zu tun. Das Berliner Modell nutzt am Anfang ein Aufnahmegespräch, in dem Fragen zur Entwicklung vom Kind besprochen werden. Die ersten zwei, drei Tage sind dann dazu da, dass das Kind die Gruppe im Kindergarten oder auch der Krippe zusammen mit den Eltern besucht – jeweils ungefähr ein bis zwei Stunden. Am vierten oder fünften Tag versucht man dann eine Trennung – meist fängt man mit knapp 15  bis 30 Minuten an – je nach Kind und Siutation. Und das wird dann peu à peu gesteigert.

Naja, so viel zur Theorie. Und irgendwie kannte ich es ja auch schon aus der Krippe, aber so bleibt der Plan auch der Plan.

Kindergarteneingewöhnung leicht gemacht

Das wünschen sich sicherlich viele Eltern. Nun muss ich zum Kindergarten von Junior hinzufügen, dass dieser neu ist. Eine neue Einrichtung mit neuen Erziehern und auch einer neuen Leitung. Alles ist neu: das Team, das Haus, einfach alles. Und dann dauert es halt ein wenig länger. Das war mir ja von Anfang an klar. Denn in der ersten Woche hatten wir die Eingewöhnung für Junior jeweils am Nachmittag von 15 bis 16 Uhr und dann haben wir jeweils früher angefangen – so wie ich es oben geschrieben hatte.

In der zweiten Woche wurde die „Nachmittagsgruppe“ dann mit der „Vormittagsgruppe“ zusammengeführt. Jede Gruppe bestand aus acht Kindern. Also waren wir in der zweiten Woche schon bei 16 Kindern. Alles kein Problem, wenn (ja, das große Wenn darf hier nicht fehlen) alle Eltern auch mitmachen würden. Oder mitgemacht hätten, sollten naja, und so weiter.

Denn wir hatten ja in der Gruppe leider auch Kinder, die zum ersten Mal von ihren Eltern getrennt waren. Das war natürlich anfangs kein Problem, aber als wir in Woche zwei die „Gruppenzusammenführung“ hatten, waren in der zweiten Gruppenhälte mehr als sechs Kinder, die sich immer noch nicht lösen konnten. Das macht es leider für uns alle anderen Eltern etwas schwieriger. Somit waren wir alle wieder zurück auf Null, obwohl der Plan war, dass wir dann in der zweiten Woche bereits ab Dienstag die Trennung durchführen.

Ja, wie immer: der Plan ist der Plan ist der Plan

Also irgendwie hat es dann bei uns länger gedauert und ich musste mich auch noch beschweren. Ich habe der Leitung mal mitgeteilt, wie doof ich es finde, dass einige Eltern nicht mitziehen. Naja, eher mitgeteilt, dass ich der Meinung bin, dass die Erzieher oder sogar die Leitung die Macht haben sollten Eltern zu sagen „wir können ihr Kind hier nicht eingewöhnen, wenn sie nicht mitmachen“. Ja, ist das zu hart? Nein, bin ich ganz klar der Meinung. Solche Eltern machen es auch den anderen Eltern, aber viel schlimmer den anderen Kindern schwer. Einige Kinder können loslassen und wollen loslassen und wenn dann fast ein einziges Kind einfach keine Eingewöhnung mitmachen kann.

Mit der Psyche der Kinder spielen

Ja, das macht man doch als Elternteil, wenn die Erzieher sagen „sie dürfen nicht gehen“ oder „ihr Kind ist noch nicht so weit“ und dann hauen die Eltern ab und die Kinder weinen. Weinen untröstlich. So, dass es wahrlich Männern die Milch einschießen lässt.

Sind wir zu verpimpelt, dass wir unsere Kinder so in diese Einrichtung geben und irgendwie gar nicht damit klarkommen, dass die Kinder dann nicht sofort eingewöhnt sind? Sind wir vielleicht zu kompliziert, da die Kinder vielleicht keine Eingewöhnung auf dieser Ebene brauchen und einfach viel schneller und leichter eingewöhnt wären, wenn die Eltern nicht so lange dabei wären?

Leider ist es aber auch so, dass einige Eltern der Meinung sind, dass die Eingewöhnung beim Kind klappt und dann sehen sie, dass die Kleine happy sind, wenn sie sie abholen. Die Realität ist aber viel eher, dass die Kinder dann doch eher den ganzen Tag geweint haben und nun einfach wieder froh sind, dass die Eltern da sind… Sicher ist das nicht bei allen Eltern und auch nicht manchen Eltern so – sicherlich ist das nur bei ganz vereinzelten Eltern so. Wir hatten auf jeden Fall zwei Eltern oder Familien, bei denen die Eingewöhnung nicht geklappt hat – zumindest nicht mit dem Berliner Modell.

Warten wir also mal bis Ende des Jahres und schauen dann weiter, oder?

Ich bin da ja eher geduldig – oder was man als geduldig bezeichnen könnte. Denn ich warte erstmal bis Ende des Jahres ab, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Auch davon wie Junior wirklich alles verkraftet hat. Bis dahin geben wir ihm viel Zeit und sind nah an ihm dran, um auch wirklich zu merken, wenn es doch kritisch wird.

Wie war die Kindergarteneingewöhnung bei Deinem Kind?

#MommyMonday

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4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Alltagsheldin sagt:

    Sorry, aber wenn ich MEIN Kind eingewöhne, dann sind mir erstmal auch nur die Bedürfnisse meins Kindes wichtig. Nur weil andere Kinder weiter sind und es sie „stören“ könnte, wenn ich da bin, meins aber noch nicht so weit ist sich zu trennen, dann trenne ich mich auch nicht. So easy ist das.
    Da finde ich es schon sehr anmaßend zu sagen „Die Eltern ziehen nicht mit“ – wieso sollten sie auch? Würde ich genauso machen bzw. hab es kürzlich so gehandelt, wie es bei uns passte.
    Einige Kinder sind schneller eingewöhnt, andere brauchen länger. Das sollte niemand bewerten oder gar beurteilen!

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    1. Ja, ich verstehe Dich und finde es gut, dass Du bei Deinem Kind bist – das ist wichtig und richtig. Wahrscheinlich habe ich es schlecht beschrieben: es ging darum, dass das Kind noch mehr Zeit mit den Eltern gebraucht hätte und diese einfach gegangen sind. Die Erzieher hatten den Eltern das auch gesagt: bitte bleiben sie noch. Dennoch ist nichts passiert und daher weinte das Kind die ganze Zeit. Es hat nach seinen Eltern geweint. Das war für das Kind eine schwere Zeit.

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      1. Alltagsheldin sagt:

        Achsoo, also genau anders herum. Okay dann hab ich das völlig falsch gelesen. Also haben die Eltern den Ablauf/die Eingewöhnung der anderen Kinder gestört, weil sie eben NICHT da waren und ihre Kinder so viel weinten? Das ist natürlich… puuuh. Ja. Kenne ich bei uns auch, zumindest bis zu dem Punkt, dass das Weinen der einen die Eingewöhnung der anderen sehr zurück wirft. Schwierig. 😦

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      2. Weißt Du, es ist so schwierig bei uns. Aber ich beschwere mich nicht, dass es schwierig ist, sondern wollte nur aufschreiben, wie es ist. Wir haben hier in unserer Stadt ein neues Modell der Eingewöhnung getestet. Wir haben sehr viele Kinder unterschiedlicher Nationen hier, einige sprechen noch kein Deutsch. Meiner Meinung nach fehlt es vielen Eltern an Einfühlungsvermögen dem Kind gegenüber (das kann sich Kulturell bedingt sein) und Vertrauen den Erziehern gegenüber (allen Eltern fällt es schwer das Kind loszulassen – beim ersten Mal immer, denn sie sind doch unsere Babies). Und ich glaube hier hätten die Eltern auch stark sein können und sagen können: wir können keine Eingewöhnung machen und brauchen eine andere Art der Transition. Die Eltern die länger im Raum waren, hätten sagen sollen: wir wollen länger bei unseren Kindern bleiben, weil sie es brauchen oder wir es brauchen.
        Oft fehlt es einfach am Mut mal was zu sagen. Keiner ist perfekt – denn darum geht es bei Erziehung auch nicht – dennoch bringt reden immer mehr als nur dazusitzen und zu warten.
        Ich merke oft, wenn ich meinen Artikel lese, dass ich noch mehr dazu schreiben muss – wollte jedoch meine ersten Gedanken auch mal festhalten. Sicher schreibe ich im Januar mal ausführlicher wie alles war.

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