Wie man geboren wird sagt gar nichts, was man daraus macht ist entscheidend.
Ein Vergleich meiner beiden Geburten steht schon lange in den Entwürfen meiner Blogbeiträge und endlich komme ich dazu.
Meine erste Geburt war eine natürliche Geburt – wobei natürlich hier sicher auch Definitionssache ist, aber lies einfach selbst – meine zweite Geburt hingegen war ein Kaiserschnitt. Noch bis heute denke ich oft an die Geburten beider Kinder – meist auch um die Geburtstage der Kids und da der Geburtstag von Junior immer mehr naht, werden natürlich auch die Erinnerungen an die erste Geburt wach. Ja, das liegt sicher in der Natur der Dinge und dennoch wühlt es mich an manchen Tagen noch mehr auf als an anderen.
Wie Du geboren wirst…
Diesen Teil des Spruches kennst Du sicherlich. Zumindest flattert er mir dauernd vor die Nase. Es geht darum, dass das Thema der Hebammen ein aktuell sehr wichtiges ist. Hierbei soll vor allem darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Hebammen nicht richtig vom Staat unterstützt werden und doch so wichtig sind für eine Geburt und somit für den Start ins Leben.
Das sehe ich auch so, denn ohne meine insgesamt sieben Hebammen – die mich insgesamt in beiden Schwangerschaften und Geburten betreut haben – wäre sicherlich vieles nicht so einfach verlaufen.
Doch es soll hier nicht um Hebammen gehen, sondern um die Geburt. Ich hatte früher immer Vorurteile bei Kaiserschnitten und war der Meinung, dass ein Kaiserschnitt nicht die richtige Wahl ist. Ich glaube auch daran, dass jemand, der mit einem Kaiserschnitt geboren wird, nicht einen so idealen Start ins Leben hat.
Nun, wenn Du Dir etwas Zeit nimmst und meine beiden Geburtsberichte meiner Kinder liest, wird Du merken, dass die zweite Geburt – also die der kleinen Kaiserin – deutlich einfacher war als die natürliche Geburt. Nicht für mich, sondern für die Kinder. Ja, das Argument, dass auch ein Kind arbeiten muss, um ins Leben zu kommen sehe ich und dennoch ist mir nicht immer ganz klar, welches der richtige Weg ins Leben ist. Mit diesem Text möchte ich also selbst nach einer Antwort für mich suchen und auch teilen, was meine Bedenken, Vorteile und vor allem Erfahrungen mit einer Spontangeburt und einem Kaiserschnitt sind.
Pro Spontangeburt
Auch wenn meine erste Geburt eingeleitet wurde, war es doch eine Spontageburt und ich finde folgende Punkte sprechen dafür:
Gefühl
Bei einer Spontangeburt ist man direkt dabei und merkt, was genau passiert. Das Gefühl der Hormone durch den Körper und die Verbindung zum Baby sind einzigartig. Jede Wehe ist ein Weg des Baby’s in unsere Welt und ich als Mama darf live dabei sein – und sogar helfen.
Ausdauer
Wenn man seine Schwangerschaft so lange mitmacht, dass es zu einer Spontangeburt kommt, dann ist man sehr ausdauernd und kann den Marathon erst recht antreten. Ich habe immer noch das Gefühl, dass eine Spontangeburt auch hilft – oder zumindest mir geholfen hat – ausdauernd und entspannt in die Wehen zu gehen.
Nähe zum Baby
Ich fühlte mich bei beiden Geburten – die erste wurde zwar eingeleitet, aber die zweite kam natürlich – sehr nah zum Baby. Auch wenn der endliche Moment der „Geburt“ bei der kleinen Kaiserin nicht spontan war, so hatte ich doch immer dieses Gefühl der Nähe zum Baby. Dennoch finde ich die Nähe zum Baby, wenn es wahrlich spontan geboren wird, immer noch am Einzigartigsten.
Bewusste Entscheidungen
Natürlich ist es nicht immer so, dass eine Spontangeburt auch eine bewusste Entscheidung ist, aber das sollte es sein. Der Geburtsprozess kann durch bewusstes Wissen, dass das Baby nun in diese Welt treten will, viel einfacher sein.
Meist kann man noch genügend entscheiden, wenn die Geburt natürlich startet – oder auch die Wehen künstlich eingeleitet werden. Man sollte nicht immer einen Kaiserschnitt planen, aber es gibt auch negative Seiten einer Spontangeburt:
Kontra Spontangeburt
Zeit
Jede Geburt braucht ihre Zeit und geht nicht sofort. Es gibt Frauen, die können sehr schnell entbinden. Dennoch sollte man immer damit rechnen, dass eine Geburt sehr lang sein kann. Und das kann manchmal wirklich nervenraubend sein, denn Wehen sind nunmal anstrengend und bei allen Geburten ist irgendwann die Ausdauer weg.
Schmerzen
Ja, das darf man sagen: eine Geburt tut weh. Aber ich sage dies nicht, um Angst zu machen, sondern, um offen zu reden. Schmerzen gehören dazu. Es sind jedoch positive Schmerzen, denn sie helfen dem Baby den Weg in diese Welt zu finden.
Alle Wehen können verarmte werden, man muss unbedingt im „Jetzt“ leben und bei den Wehen dabei sein, dann schafft man es. Nicht an alles denken, was noch kommt, sondern nur an das jetzt denken – vielleicht noch an das was hinter einem liegt und wie viele Wehen man geschafft hat. Die Schmerzen sind real, aber ich sage nur: nach der Entbindung sofort vergessen.
Geburtsverletzung
Bei jeder natürlichen Geburt – oder besser gesagt bei jeder Spontangeburt – kann es zu einer Geburtsverletzung kommen. Es kann immer etwas reißen. Natürlich gibt es auch bei Geburtsverletzungen – wie bei allem im Leben – die Horrorversionen. Aber von denen soll hier keine Rede sein.
Pro Kaiserschnitt
Zeit
Meiner Meinung nach, der einzige Grund für einen Kaiserschnitt: man spart Zeit. Bei einem geplanten Kaiserschnitt erst recht.
Kontra Kaiserschnitt
Der Schnitt
Der Schnitt oder die Wunde sind wirklich nicht zu unterschätzen und die Wundheilung dauert wahrlich etwas bis es wieder gut ist. Ich finde, dass viel zu oft zu einem Kaiserschnitt geraten wird und der Trend auch Richtung Kaiserschnitt geht, weil es für die Krankenhäuser günstiger ist und weniger Zeit kostet die Gebärende im Kreißsaal zu betreuen, dennoch ist der Schnitt einer großen Bauch-OP gleichzusetzen: die Muskeln und und die Ober- und Unterhaut werden durchtrennt. Und auch die Gedärme der Frau werden „verschoben“. Das alles findet nicht natürlich, sondern künstlich von außen statt.
Wundheilung
Ja, vielleicht gehört das auch zum Punkt davor: die Heilung dauert einfach viel länger als bei einer natürlichen/spontanen Geburt. Die Heilung ist sehr wichtig und bedarf daher mehr Zeit.
Weitere Geburten
Ab zwei Kaiserschnitten wird generell zu einem Kaiserschnitt geraten. Wenn man dann also gleich beim ersten Kind einen Kaiserschnitt wählt, minimiert man die Möglichkeit auf eine weitere natürliche Geburt.
Fazit: Kaiserschnitt oder Spontangeburt – was ist besser?
Kann man ein Fazit bei einer Geburt ziehen? Das weiß ich nicht. Dennoch ist und bleibt mein Credo: der Frau und dem Kind muss es gut gehen. Man sollte keinen vorschnellen Entscheidungen treffen und auch nicht vor etwas Angst haben.
Die Geburt ist das natürlichste, was es gibt und obwohl wir aktuell in Deutschland immer noch dafür kämpfen, dass es Hebammen wieder leichter gemacht wird ihrem Job nachzugehen, ohne dafür einfach nur an den Pranger gestellt zu werden oder in die Armut getrieben zu werden, sollte jede Frau sich selbst und der natürlichen Geburt treu bleiben. Ohne Einfluss von außen und zureden von anderen.
Wie denkst Du darüber?
#MommyMonday

„Unter Schmerzen wirst Du Kinder gebären“, sprach der Herr zu Eva als sie mit Adam gesündigt hatte. Bei jeder Geburt wird die Frau an ihre Sünde erinnert. Adam soll unter Mühen den Acker bebauen der Dornen und Disteln tragen wird. Im Schweiße seines Angesichts soll er sein Brot essen. Vätermonate sind nicht vorgesehen. Die Sünden des ersten Elternpaares sind es, die so groß sind daß sie niemals abgebüßt werden können. Deshalb kam Christus in die Welt um die Erlösung zu bringen. Die Sünden sind vergeben, die Folgen der Sünde aber, in diesem Fall die Schmerzen, die bleiben!
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So kann man es auch religiös betrachten. Danke für Deinen Kommentar!
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ich habe meine beiden spontan zur Welt gebracht…bei Leia dauerte es 7 Stunden und bei Nina 1 Stunde
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So unterschiedlich kann es sein
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