Tristan Otto kommt ursprünglich aus Montana. Er ist schon viel gereist – vor allem in den USA. Irgendwann brach seine Zeit an und er durfte bei Niels Nielsen wohnen – sein Vater sozusagen.
Nun durften wir ihn in Berlin besuchen und dort wird er noch bis Ende 2019 bleiben.


Knochen als Zeugen
Dinosaurier, Skelette, Urzeitkreaturen und generell alles, was irgendwie auch ein bisschen wild ist, finden Kinder wahnsinnig interessant.
Das Thema Dinosaurier ist bei uns wirklich besonders beliebt, denn Junior ist bereits seit dem er drei Jahre alt ist, total begeistert von den Riesenechsen. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, als ich als Kind zum ersten Mal den „Dino-Hype“ mitbekommen habe. Damals muss ich neun oder zehn Jahre alt gewesen sein und habe mit meinem Bruder auf einer Autofahrt nach Frankreich immer darauf gewartet, dass es wieder Zeit wird zu tanken. Es gab damals nämlich so eine Aktion, da hat man beim Tanken immer Dinosaurier sammeln können. Aus Plastik versteht sich. Also ich sag mal so: wenn ich mich sogar noch daran erinnern kann, dann war es damals schon ein Riesending. Meine Mama hatte sogar mal erwähnt, dass es wirklich so war, dass es damals nicht so viele Spielzeuge mit Dinos gab.






Also ist das Thema Dinosaurier ein Dauerbrenner. Und das Naturkundemuseum in Berlin habe ich als Kind auch etliche Mal besucht. Mit Junior waren wir nun schon im Senckenberg Museum in Frankfurt und der Besuch in Berlin war die zweite Dino-Sensation.
Die Saurierwelt in Berlin ist sehr groß und wirklich beeindruckend. Ein neuestes Highlight ist der Einzug von Tristan Otto.

Zu Besuch bis Ende 2019
Einen Tyrannosaurus rex zu sehen ist für Junior wirklich das Grösste – auch wenn es lediglich das Skelett ist. In Berlin wird ein besonderer T. rex gezeigt: Tristan Otto. Er ist das bisher einzige Originalskelett eines T. rex in Europa.
Riesig, schwarz und wirklich absolut beeindruckend ist das Skelett: 12 Meter lang und vier Meter hoch. Das Skelett ist tiefschwarz und stammt aus der Oberkreidezeit. In der sogenannten Hell Creek Formation (das liegt in Montana, USA) wurde dieses Skelett bereits 2010 gefunden. Laut aktuellem Stand der Dinge zählt es zu den am besten erhaltenen Tyrannosaurus rex Exemplaren weltweit. Insgesamt sind 170 Knochen erhalten und alleine 50 Schädelknochen – das ist eine absolute Besonderheit.
Doch wieso ist er nun in Berlin? Das Marketing hat sich auf jeden Fall Mühe gegeben, denn in Berlin wird Tristan Otto auch so angepriesen: aus dem Wohnzimmer nach Berlin. Da das Skelett in Privatbesitz ist, spielt die Fantasie natürlich verrückt und auch Junior und ich haben uns gefragt, ob sich jemand das Skelett in sein Wohnzimmer gestellt hatte.
Tristan Otto’s Eltern
Tristan Otto gehört zwei Privatleuten. Nils Nielsen ist einer davon – ein Geschäftsmann und Sammler, dem das Skelett angeboten wurde. Wie jeder Dinoliebhaber ist auch Nils Nielsen begeistert gewesen von diesem T. rex Skelett und wurde von den tiefschwarzen Knochen sofort in den Bann gezogen. Gemeinsam mit seinem Freund Jens Peter Jensen erwarb Nils Nilsen das Skelett und sie benannten es nach ihren Söhnen.
„Das Museum für Naturkunde Berlin ist weltweit eines der führenden Museen mit hervorragenden Ausstellungen und hervorragender Forschung, besonders im Bereich Dinosaurier. Daher erschien es mir als der perfekte Ort für Tristan.“
Niels Nielsen, Eigentümer von Tristan Otto
Das Museum für Naturkunde Berlin hat nun – über die nächsten Jahre – das Skelett zur Verfügung gestellt bekommen. Es ist weiterhin in Privatbesitz und hat nun eine Inventarnummer des Museums bekommen: MB.R.91216.
Was mir völlig neu war, ist, dass ein Skelett wirklich in Privatbesitz sei kann. Ja, klar, ich weiß, dass es genug Menschen mit genug Kleingeld gibt. Ich wusste nur nicht, dass sowas wirklich geht.
Auszug aus Information vom Naturkundemuseum Berlin: Von Anfang an hatte Niels Nielsen vor, das Skelett für Forschung und Öffentlichkeit zugänglich zu machen und entschied sich für das Berliner Naturkundemuseum. Tristan Otto wird über dem Museum die nächsten Jahre kostenlos zur Verfügung gestellt. Mit dieser Vereinbarung zeigt Tristan Otto einen Weg aus einem bisher von der Wissenschaft stark kritisierten Dilemma: Dem Erwerb von Fossilien und Artefakten durch Privatpersonen. Damit stünden die oft wertvollen Stücke der Forschung nicht mehr zur Verfügung. Andererseits können viele Museen die Kosten für Bergung und Aufarbeitung nicht aufbringen. Das Beispiel von Tristan Otto zeigt einen Weg aus diesem Problem. Gleichzeitig führt die Präsentation und jede Information, die über und um das Tier gesammelt werden können zu einer Wertsteigerung – in jedem Sinne eine Situation, von der alle profitieren.
Besuch mit kleinen Kindern
Der Besuch im Naturkundemuseum in Berlin ist meiner Meinung nach immer eine tolle Idee und vor allem auch an regnerischen Tagen keine Idee, die jeder haben wird. Das Museum vergibt für ältere Kinder – ab sechs oder sieben Jahren (je nach Andrang am eigentlichen Tag) – auch Audiogeräte, die mehr über die einzelnen Stationen im Museum preisgeben. Für Junior haben wir keins bekommen, denn es hieß, dass er mit vier Jahren noch zu jung dafür sei. Da wir später noch mit einer anderen Familie mitgelaufen sind, die ältere Kinder hatte, durften Junior auch mal hören und wir beide empfanden es wirklich nicht als besonders hochtrabend. Jedoch obliegt dies eben dem Museum zu entscheiden, wer ein Audiogerät erhalten darf.
Tipps Naturkundemuseum Berlin mit Kindern
Die Tickets (Eintrittskarten) kann man auch online kaufen – lohnt sich sicher in den Ferien und am Wochenende.
Getränke und Essen sind im Museum nicht erlaubt, es gibt jedoch ein Bistro, das auch den Verzehr von mitgebrachtem Essen erlaubt.
Wir sind diesmal in knapp zwei Stunden durch das Museum durch gewesen – mit Pausen (Essen, Trinken, etc.) hat es knapp drei Stunden gedauert. Ich glaube, eine längere Aufenthaltszeit gibt es vor allem, wenn man sich auch mit dem Audiogerät durch das Museum bewegt.