Wir fliegen in den Urlaub. Und das nicht zum ersten Mal. Wir fliegen in den Urlaub, weil unsere Reiseziele nicht in Europa sind. Wir lieben Fernreisen. Wir lieben andere – ja, völlig andere Bräuche, Kulturen und natürlich das Essen in diesen fernen Ländern.
Nun schreibe ich hier auf dem Blog seit Anfang des Jahres sehr viel zum Thema Nachhaltigkeit. Was genau verändert sich bei uns und was genau ist es, dass wir verändern können, um nachhaltiger zu leben. Alles immer unter dem Deckmantel, dass wir unseren Kindern eine Zukunft ermöglichen möchten, die nicht nur auf den Fehlern und Problemen unserer heutigen Zeit aufbaut.

Klimaschutz und Fernreisen
Passt Klima und Fernreisen zusammen? Ja, denn das Klima ist in fernen Ländern anders. Passt Klimaschutz und Fernreisen zusammen? Nein!
Dann sind wir also wieder bei meiner Vermutung: sich für das Klima einzusetzen bedeutet auch ganz eindeutig seine Komfortzone zu verlassen und auf Bequemlichkeiten zu verzichten. Ist Reisen bequem? Das möchte ich so nicht sagen, dennoch ist eine Flugreise bequem. Ich bin Besitzerin einer Bahncard und habe angefangen die kurzen Distanzen innerhalb von Deutschland nur noch mit der Bahn zu absolvieren. Ja, ich bin sonst immer von Frankfurt nach Berlin geflogen. Und ich gebe auch ehrlich zu, dass ich es viel bequemer fand. Es war definitiv komfortabler. Auch mit Kindern empfinde ich Flugreisen – sogar für kurze Strecken – viel entspannter als eine Bahnreise. Das ist so. Im Zug zu sitzen ist irgendwann langweilig und die Fahrt von Frankfurt nach Berlin ist wirklich eine Wackel-Dackel-Strecke, denn der Zug wackelt echt stark. Ich finde das unangenehm – die kleine Kaiserin auch.
Bei einer Flugreise kann man so einiges erleben und „das bisschen“ in der Luft sein ist wirklich nur Nebensache, denn man erlebt viel mehr auf einer kurzen Strecke mit dem Flugzeug, als mit der Bahn. Schon die Anreise ist ein Abenteuer, dann ein wenig am Flughafen spielen und staunen, was für Flugzeuge es gibt, dann in den Flieger und schon wieder landen.
Aber ich habe gelernt und bin nun somit dabei, dass ich nur noch mit dem Zug fahre. Das habe ich quasi „geopfert“ – also meine Flugliebe. Denn es ist vertretbar. Wir müssen natürlich nicht darüber reden, dass es für uns von Haustür zu Haustür (also von uns zu meinen Eltern) mit dem Flieger genauso lange ist wie mit dem Zug. Also war es oft eine Geldsache, wobei auch da oft der Flug günstiger war – und ich habe nicht wahnsinnig früh gebucht.

Wie kompensiere ich einen Flug?
Als erstes habe ich mich also gefragt, ob ich wirklich noch immer fliegen muss und der Flug wirklich die beste Möglichkeit zum Reisen ist. Vielleicht kann ich hier schon vorwegnehmen, dass Reisen generell nicht sehr nachhaltig ist. Jedoch sind wir dann auch wieder schnell bei der Globalisierung. Denn wir wohnen nun in Frankfurt und sind nicht von hier. Wir wollen auch unsere Familien sehen und daher reisen wir. Wieso sind wir nicht mehr in unserem zu Hause? Nun ja, die Jobs waren nicht da. Und somit ist es vielleicht auch die Globalisierung, die dazu führt, dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht immer möglich sind.
Doch wir reisen weiterhin gerne. Wir geben nicht viel Geld für unsere Wohnung, Kleidung oder andere Luxusgüter wie ein Auto aus. Wir reisen einfach gerne. Grad letztens hatte ich wieder eine Diskussion auf Instagram wieso Reisen Luxus ist. Ich finde nicht, dass es Luxus ist. Es ist nur Luxus, wenn man es sich nicht leisten kann. Wir geben dafür das meiste Geld aus, aber andere geben in Summe für ihr Leben im Haus und den Dingen, die sie anziehen und sonstigen Gadgets, die sie mögen, mehr Geld aus.
Ich bin ein großer Fan der Webseite Utopia und gebe zu, dass ich mir dort oft Anregungen suche. Anregungen, denn ich finde nicht alles ist für mich zutreffend oder oft auch realistisch. Sich wie ein Greta Thunberg in den Zug setzen und von Schweden in die Schweiz zu fahren: das ist schön und das kann man alleine auch machen. Die ganzen Reiseblogger, die auch nachhaltig machen, prahlen damit wie einfach und entspannt die Zugfahrt quer durch Europa ist. Ja, ist sie auch. Und so hätte ich früher auch geredet – ohne Kinder. Ich finde so lange Reisen kann man Kindern nicht zumuten.
Dann fliegen wir also und fliegen auch mal 12 Stunden. Doch da vergeht die Zeit wie im Fluge und ich kann mich nur wiederholen: ich finde fliegen mit Kindern sehr entspannt – Flugreisen generell.

CO2 Kompensieren
CO2 zu kompensieren und dabei kein schlechtes Gewissen zu haben – hört sich gut an. Hört sich nach einem Ablasshandel an. Was kann man also machen, wenn sich die Flugreise nicht verhindern lässt. Man also unmöglich auf eine Fernreise verzichten möchten und die Reise mit dem Flugzeug wirklich notwendig ist.
Klar, werden wir alle sterben und ob wir in der Hölle landen, sei mal dahingestellt. Doch ich versuche ja einen Weg zu finden. Wir haben also dann die Plattform von Atmosfair gefunden. Hier kann man CO2 kompensieren und somit seine Flugreise kompensieren. Wie das funktioniert und welche Erfahrung wir gemacht haben, folgt sogleich.

Atmosfair Erfahrung
Die Webseite von Atmosfair ist sehr einfach aufgebaut – man sieht sofort, wo man CO2 kompensieren kann.
Wir haben bereits für unsere letzten zwei Flüge den CO2 Ausstoss kompensiert – oder zumindest über Atmosfair Klimaschutz verschenken. Auch Kreuzfahrten kann man kompensieren. Wir interessieren uns aber in erster Linie für Flugreisen – denn Fernflüge sind unsere Nummer eins an CO2 Verbrauch.
Am Rande sei noch zu erwähnen, dass ich es gut finde, dass auf der Webseite von Atmosfair auch über „Gran Reisen“ geschrieben wird – hier gibt es noch Anregungen und Tipps, die ein wenig mehr Einblick in Sinn und Unsinn von Reisemitteln geben.



Bei der CO2 Kompensation von Flugreisen wählt man ganz einfach mittels einem Drop-Down Button den Start und das Ziel aus, die Sitzklasse (denn Business oder First zahlt mehr), Flugart und Flugzeugtyp. Die Anzahl der Personen und die Anzahl der Flüge kann man auch eingeben und so auch noch im Nachhinein für Flüge aus der Vergangenheit wählen.
Die Bezahlung funktioniert über Bankeinzug, Kreditkarte, Rechnung, Überweisung oder PayPal. Wir haben den Flug entsprechend ausgewählt und die Daten eingetragen – den Betrag dann entsprechend gespendet.
Auf der Webseite von Atmosfair finden sich noch weitere spannende Details zu den Projekten, die Atmosfair unterstützt.


Atmosfair Kritik
Mir ist aufgefallen, dass es oft einen geringen Wert bei Reisen mit Lufthansa gibt als zum Beispiel mit Japan Airlines. Atmosfair geht davon aus, dass Lufthansa sowieso schon Teile abgibt, dennoch finde ich diese Annahme etwas zu weit gegriffen.
Beim Ausgleichen sollte man meiner Meinung wirklich das Gefühl haben, dass es weh tut und nicht noch „Geld sparen“. Denn auch wir haben den Betrag immer noch erhöht, damit wir auch für uns merken, dass es eine besondere Reise ist.
Ist es sinnvoll einen Flug zu kompensieren?
Wir finden es sinnvoll sich für Klimaschutz einzusetzen und fliegen somit fair. Mit Atmosfair haben wir eine Möglichkeit gefunden, die uns das Fernreisen auch noch schmackhaft macht. Ja, wir lieben es so weit zu reisen und möchten es nicht missen.
Steht das im Widerspruch zum modernen Leben in unserer Gesellschaft, die immer mehr auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz setzte? Ich finde nicht. Ich finde dies ist ein richtiger und wichtiger Weg, den ich gerne jedem empfehlen möchte, der auch ein wenig Kopfschmerzen bei seinen Reisen hat.
Wie reist Du?
#ChangeIsNow
