Design Discoveries

Grad vor zwei Wochen war ich wieder auf der Innatex. Dieses Mal war es die 47. Innatex und auch wenn es aufgrund der aktuell vorherrschenden Hygieneregeln rund um Corona deutlich weniger Aussteller hatte, so waren die Meinungen und generell die Stimmung zum fortbestehen der Messe sehr optimistisch.

Jede Krise bringt eben auch einen neuen Blickwinkel. Für die Textilbranche generell war die Corona Krise bisher sicherlich auch eine gute Möglichkeit, um über die zusätzliche Produkterweiterung (ein Mund-Nasen-Schutz) neue Kunden zu generieren.

Die nachhaltigen Textilmarken kamen mit der Erweiterung des Sortiments natürlich auch noch mehr in den Fokus, da das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz bereits vor dem Ausbruch von Corona ein sehr präsentes war.

Neu entdeckt: Design Discoveries

Dieses Jahr durfte ich wieder neue Marken kennenlernen. Die Design Discoveries sind Marken, die zum ersten Mal auf der Innatex vertreten sind. Für den Stand bewirbt sich die Marke und kann so in den Genuss eines ersten Auftritts auf der Messe für nachhaltigen Textilien werden.

Die neuesten Design Discoveries, die vorgestellt wurden:

SoulDaze (aus Rom)

Die italienische Marke sieht nicht nur fancy aus, sondern entwickelt wirklich moderne Designs mit einem Hauch Country. Kleider, Anzüge, Hosen und sogar Bikinis hat die Marke bereits im Repertoire. Circular Fashion ist das Stichwort, das SoulDaze auszeichnet: hierbei werden Stoffreste weiterverarbeitet, recycelt und Vintage-Textilien von großen italienischen bekommen ein neues Leben.

Domitilla Mattei stellt sich stolz vor und das kann sie auch: die Kleidung von SoulDaze wird ausschließlich in Italien und zum größten Teil in Rom – ihrem Wohnort – produziert. Für die Verpackung kommt Recyclingpapier zum Einsatz und unnötige Verpackungselemente werden in der Lieferkette reduziert oder gar komplett gestrichen.

GOT BAG (aus Mainz)

Der erste Rucksack aus Meeresplastik – so stellt sich GOT Bag aus Mainz direkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Mittlerweile hat GOT BAG 88,5 Tonnen Müll aus dem Meer geborgen. Hierzu wird das Netzwerk aus 1.500 Fischern in Indonesien genutzt, die neben dem Fischfang auch das Plastik als „Fanggut“ haben und dieses eben weitergeben. So stecken bis zu vier Kilogramm Plastikmüll in jedem Rucksack. Die Beschichtung des Rucksacks besteht aus biologisch abbaubaren Stoffen und macht diesen wasserabweisend.

Neben dem Interesse am Plastik aus den Fischernetzen wollen die Gründer Benjamin Mandos und Martin Keiffenheim aus Mainz auch die Bevölkerung Indonesiens über richtiges Recycling aufklären.

boochen

Coole Designs für sportliche Frauen – ja, schwimmen ist noch nicht Teil meines Sportprogramms, jedoch gibt es nun mit boochen auch Bikinis, die man beidseitig tragen kann. Auch bei boochen kommt Plastikmüll zum Einsatz: „Repreve Our Ocean“ (ein technisches Gewebe) wird verarbeitet.

Anna Chevalier und Jingjing Qi aus Hannover sind die Gründerinnen und achten auf gute Arbeitsbedingungen und arbeiten mit einem kleinem Atelier aus Hong Kong zusammen.

boochen ist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2020 nominiert.

Nina Rein

Auch Kleidung für die Businessfrau kam als nachhaltigere Option auf die Innatex. NINA REIN führt Blazer, Hemdblusenkleider, Palazzohosen und andere Modelle, die vor allem durch das minimalistische Design und die fließenden Schnitte besticht. Als Materialien kommen Tencel, Bio-Baumwolle und gewaltfrei gewonnene Seide des Unternehmens Cocccon zum Einsatz.

Julia Eckert – Designerin von NINA REIN – achtet bei der Produktion, die vornehmlich im europäischen Ausland liegt, auch auf die Unterstützung von Frauen bei der Selbstständigkeit in der Modeindustrie.

Indicap

Grad letztens hatte Oli mal wieder Lust auf ein neues Basecap – sein altes war wirklich durch. Und auch bei der Recherche ist er schon auf Indicap gestossen, die ich nun persönlich auf der Innatex kennenlernen durfte.

Indicap Gründer Adrian Riedle verzichtet bei seinen Kreationen komplett auf Plastik und nutzt für die 14 Einzelteile der Kappe ausschließlich nachhaltige Materialien. Das Kartonschild ist das weltweite erste wasserabweisende und besteht aus 100% recyceltem Papier. Neben Bio-Baumwolle aus sozialen Anbauprojekten in Kirgistan und Uganda, werden Applikationen aus Holz des Oliven- und Buchsbaums in Deutschland von gelernten Hutmacher*innen zum Cap von Hand verarbeitet.

Für Kinder und Erwachsene bietet indicap neben den sportlichen Kappen auch Beanies an.

Like a Bird

Rosenviskose nennt sich das innovative Mischgewebe, aus Baumwolle und Fasern, die von Rosenblättern gewonnen werden. Tanja Kliewe-Mayer hat das Textil bereits 2019 nach Deutschland gebracht und sorgte gleichzeitig für einen großen Auftritt in den deutschen Medien.

Doch like a bird setzt auch auf andere Materialien wie zum Beispiel Ingwerfaser und Kaffeekaborn, die aus Abfällen der Lebensmittelindustrie gewonnen werden. Zusätzlich achtet like a bird auf soziale Standards und arbeitet mit Partnern in Mazedonien, Litauen, Portugal, Italien zu ordentlichen Arbeitsbedingungen.

Welche nachhaltige Textilmarke begeistert Dich?

#ChangeIsNow

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