Wenn man das Wort „Elternbeirat“ hört, denken viele an Kuchen backen, Feste veranstalten und allenfalls auch noch an sich wegducken, wenn die Wahl ansteht.
Der Elternbeirat macht mehr. Der Elternbeirat kann mehr.
Heute komme ich endlich dazu ein wenig zu schildern, wieso ich bereits seit 2017 aktiv im Elternbeirat der Kita bin und seit 2019 Vorsitzende der Kita, seit 2021 Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Stadt, ausserdem auch seit letztem Jahr in der Landeselternvertretung mitwirke und Delegierte für Hessen in der Bundeselternvertretung bin.
Doch erstmal langsam. Den wer nun bis hierher gelesen hat, den dürfte ganz klar interessieren, ob ich demnächst in die Politik gehen möchte, keine anderen Hobbys habe oder einen extremen Geltungsdrang habe. Wahrscheinlich ist es aber eine gute Mischung aus Motivation, etwas für unsere Kinder erreichen zu wollen, ein bisschen Politik und natürlich jede Menge Spaß an der Arbeit.
Wie viel Arbeit ist es im Elternbeirat aktiv zu sein?
Nun diese Frage beantwortet sich so einfach, wie auch die Frage gestellt wird: es kommt auf die eigenen Kapazitäten an und natürlich ganz klar ist auch, dass nach oben alles offen ist. Nicht jeder Elternbeirat muss in der Stadt aktiv sein geschweige denn den Vorsitz für die Kita annehmen.
Vorerst ist der gewählte Elternbeirat nicht alleine, sondern hat eine Vertretung. Doppelt hat man weniger Arbeit, denn die haben wir Eltern sowieso genug. Mit den Kindern – die uns ja erst die Möglichkeit geben, als Elternbeirat aktiv zu sein – gibt es auch nicht jede Woche oder jeden Monat die gleiche Energie für die Arbeit im Elternbeirat.
Daher finde ich es wichtig, immer auch noch eine Vertretung zu haben, Ämterdopplungen zu vermeiden und den Spaß and er Sache nicht zu verlieren.
Wir beginnen mit den Basics: bist Du als Elternbeirat der Kita-, Krippen- oder Kindergartengruppe (ich kürze das ab jetzt alles mit Kita ab) Deines Kindes gewählt, so gratuliere ich herzlich. Die wichtigste Aufgabe als Elternbeirat ist es, ein offenes Ohr zu haben. Probleme, Anregungen und auch Lob werden im Idealfall immer direkt von Eltern zu Erzieher*innen besprochen. Im Notfall kann auch alles mal weiter an die Kita-Leitung getragen werden.
Wozu braucht man dann den Elternbeirat?
Der Elternbeirat hat – wie es so schön heißt – hat in den meisten Bundesländern auch eine gesetzliche Verankerung. Die folgenden Informationen gelten also vorrangig für das Bundesland Hessen.
Gesetzlich ist das in Hessen eben im § 27 des Hessischen Kinder- und Jugendhilfegesetzbuchs HKJGB zu finden. Elternbeteiligung und Elternbeiräte haben zum Beispiel das Auskunfts- und Vorschlagsrecht. Darüber hinaus ist enthalten, dass der Elternbeirat in der Einrichtung vor der Entscheidung über wesentliche Angelegenheiten der Bildung, Erziehung und Betreuung anzuhören ist.
Nun mal im einzelnen: Auskunftsrecht. Das bedeutet einfach, dass die Kita-Leitung euch Auskunft gibt. Sei es über bevorstehende Schliesstage oder Umbenennung der Kindergartengruppen.
Jeder Träger regelt nochmal konkret eigene Konzepte und Bestimmungen – dazu gehört auch, wie die Elternbeteiligung konkret organisiert wird. In vielen Städten und Gemeinden gibt es in sogenannten Satzungen auch genaue Regelungen für die Bildung von „Stadtelternbeiräten“ und welche Rechte diese haben.
Für alle Kitas in einer Kommune gibt es teilweise auch trägerübergreifende Gremien: dort sind alle Elternbeiräte der Kitas der Stadt und der freien und kirchlichen Träger vereint.
Wie bei vielen Dingen gehört auch bei uns in Hessen der Blick in andere Bundesländer eher nicht dazu, denn jedes Bundesland regelt die Handhabung anders. So gibt es in einigen anderen Bundesländern auch Elternbeiräte auf Kreis-, Jugendamts- und Landesebene.
Wie ist der Elternbeirat bei Dir aufgestellt?
#PersonalIssue
