MamaStyleGuide: Der Hoodie

Mode ist Kunst, Mode ist Spaß an Textilien und Mode ist etwas, um sich abzulenken. Das alles trifft sicher im Großen und Ganzen auf die Modewelt zu. Dennoch gibt es immer wieder Modeauswüchse, die ich nur schwerlich nachvollziehen kann.

Wahre Kritik ist jedoch nicht nur in der sozialen Welt, sondern auch der Kunst möglich. Daher folgt hier nun eine Kritik. Aus aktuellem Anlass – aus aktuellen Ereignissen sozusagen.

Mode ist, wie anfangs bereits erwähnt, auch eine Ausdrucksform von Gefühlen und Situationen. Mode ist jedoch auch eine Reflektion. Eine Reflektion der Gesellschaft und damit auch der Stimmung einer Gesellschaft. Mode wird oft gesellschaftsfähig, wenn sich die äußeren Merkmale der Umgebung anpassen.

Hü und Hott auf dem Kopf

Eine Kritik an der Gesellschaft wird in vielen Bereichen der Kunst oft subtil ausgelebt. Mode ist da nicht anders. Sie kann nicht nur reflektieren, sondern auch kritisieren. Denn wer einem einen Spiegel vorhält, stellt gleichzeitig die Fragen: wieso, weshalb und auch warum?

Eine der gesellschaftsfähigen Formen der Mode ist der Hoodie. Früher sicher ein Ausdruck des Alleingangs, des sich selbst in Szene setzen und gleichzeitig sich absetzen wollen. Wer eine Kapuze aufsetzt schützt sich ja nicht nur, sondern zieht sich – ähnlich die Schildkröte – in sein Haus zurück. Seine Gedankenwelt und auch seine eigene Wahrnehmung rückt damit in den Vordergrund. Oder auch ihre – diese Beleuchtung soll nun keinesfalls auf das Geschlecht gepolt werden.

Wobei. Vielleicht doch. Denn eine Kapuze war doch eher ein Zeichen des Mannes. Ein Überzieher für den Kopf, den bereits Könige in Gewändern integriert hatten und später auch modisch mit Mänteln und Hauben weiterbelebten.

Die Kapuze mag in der deutschen Sprache sicher mit dem weiblichen Geschlecht belegt sein, dennoch ist sie noch nicht allzu lange auch bei Frauen gesellschaftskonform. Eine Kapuze der Neuzeit mag der Hoodie daher auch sein, weil er doch vielseitig einsetzbar ist. Mit einem schicken paar Jogginghosen – ich hoffe, man liest hier meine Ironie heraus – oder auch von einem Blazer überdeckt, vermag der Hoodie wirklich wandelbar zu sein.

Für mich jedoch bleibt der Hoodie ein Gangsteroutfit. Egal welche Designer sich an diesem Kleidungsstück versuchen wollen – für mich ist es ein Fauxpas. Eine falsche Sache. Eine komische Sache auch, denn irgendwie muss ich schmunzeln, wenn ich wohlhabene Menschen in Hoodie sehe. Was wollen sie mir sagen? Was sollen sie mir sagen? Egal, was es ist, ich habe es noch nicht verstanden und oft höre ich es auch nicht.

Der Selbstversuch

Selbstversuche sind ja im 21. Jahrhundert so ein Trend. Eine Trend, der oft auch gerne von anderen beobachtet wird. Denn wie genau einer oder eine das macht, kann dem anderen und der anderen schon einen Stein anstossen. Der Stein des „Sich trauens“. Der Stein des „so einfach ist das also“.

Ich habe mir daher auch einen Hoodie zum Selbstversuch besorgt. Nicht irgendeinen Hoodie, sondern einen Hoodie, den sicher auch Menschen, die halb so alt sind wie ich, tragen.

Bei unserem Besuch in Harvard musste dieses Teil mit. Ein Harvard Hoodie, der nicht nur zeigt, dass ich ein Gangster bin, sondern auch ein studierter noch dazu. Ich brauche sicher nicht zu erläutern, dass ich nicht in Harvard studiert habe, dennoch gefällt mir der intellektuelle Aspekt dieses Gangstertextils.

Ich trug den Hoodie und fühlte mich gleich anders. Lockerer und unbeschwerter. Auch ein wenig geschützt – hierzu ist zu sagen, dass ich die Kapuze nicht überzog. Denn der Hoodie – oder eher die Kapuze – ist schon wie ein großer Schal. Dick und luftig zugleich. Den Kopf vom restlichen Körper irgendwie trennend. Und ja, auch sehr cool.

Fazit und Schlussplädoyer

Muss man einen Hoodie besitzen? Wenn man jünger als 20 Jahre ist: auf jeden Fall. Wenn man älter als 30 Jahre alt ist – so wie ich: vielleicht, um jung zu wirken? Wenn man älter als 50 Jahre ist: eine Frage, die mich noch lange beschäftigen wird…ich weiss es nicht.

Hast Du einen Hoodie in Deinem Kleiderschrank?

#TrendyThursday

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