Schon einige Male wurde ich gefragt, ob ich nicht etwas über meine Kindheit in Japan schreiben will. Wobei Kindheit hier sicher nicht die richtige Beschreibung ist, denn ich lebte in Japan knapp zwei Jahre.
Gerne möchte ich heute mehr dazu schreiben.

Fast Jungpionier
Ich bin ein Kind der DDR – nee, das stimmt so nicht. Ich bin in Berlin geboren, genau genommen in Berlin Köpenick. Wer aufgepasst hat, weiß, dass Köpenick sich im Osten Berlins befindet und ich somit in der DDR geboren bin. Einem Land, das es nicht mehr gibt.
Aufgrund der Arbeit meines Papas konnten wir damals ins westliche Ausland und durften dort leben. Dass es mal Japan werden würde, hätten sich meine Eltern nie erträumen lassen und doch ist und bleibt es ein ganz besonderes Land für meine Eltern und eine zauberhafte Kindheitserinnerung für mich.
Wir sind auf eine Botschaftsschule gegangen – denn wer in der DDR lebte, durfte nicht in Kontakt mit der westlichen Welt kommen – oder so ähnlich. Ich möchte mal behaupten, dass es westlicher als Japan nicht geht. Nein, ich habe keine Orientierungsprobleme, denn ich weiß, dass Japan auch das Land der aufgehenden Sonne ist und geographisch immer als äußerster Osten angesehen wird.
Jeder, der jedoch mal in Japan war, kann bestätigen, dass Japan sich 10 oder 20 Jahre vor uns in Deutschland befindet. Nun kann man sich also auch ausmalen, wie es für meine Eltern war aus der DDR nach Japan zu kommen: quasi ein Sprung in das nächste Jahrhundert. Wie jede erste besondere Auslandserfahrung verbleibt Japan bei meinen Eltern als das Nonplusultra. Ähnlich, wie bei mir immer die Schweiz einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen wird.

Botschaftsschule
1988 ging es nach Tokyo und für mich war das dann auch der Zeitpunkt meiner Einschulung und ich ging auf die Botschaftsschule. Da wir eine kleine Gruppe an Kindern aus der DDR waren, war die Grundschule quasi nur ein Klassenzimmer, jedoch mit der Klasse eins bis Klasse 6. Alle Kinder in einem Raum und von einer Lehrerin betreut. Ich finde es immer noch Wahnsinn, dass es so funktioniert hat.
In der ersten Klasse waren wir vier Kinder und in der zweiten Klasse war es ein Kind, die dritte Klasse waren wieder zwei Kinder und so weiter.
Ich hatte eine richtige Einschulung – wie es sich gehört und erinnere mich eigentlich nur noch an die Bilder von meiner Einschulung. So ist das ja manchmal, dass man bestimmte Kindheitserlebnisse wahrlich nur noch anhand der Bilder nacherlebt.
Morgens sind wir mit dem Schulbus abgeholt worden und in die Schule gefahren.

Spielplatzliebe in Tokyo
An eine Sache erinnere ich mich jedoch noch bis heute als sei es gestern gewesen: die Spielplätze. Es gab endlos viele Spielplätze und meine Mama hat meinen jüngeren Bruder und mich immer mit dem Fahrrad durch die Stadt gefahren. Wir haben viel gesehen und konnten so die unterschiedlichsten Spielplätze kennenlernen.
Mein liebster Spielplatz war der Krakenspielplatz – diesen gibt es heute leider nicht mehr. Am Ende unserer Strasse befand sich auch ein riesiger Baum, der innen hohl war und in dem wir spielten. Leider – oder wahrscheinlich normal für Grossstädte – gibt es diesen Baum auch nicht mehr.
Wir wohnten sehr zentral in Tokyo und wer gerne mehr über Tokyo lesen möchte, den verweise ich direkt auf die wunderschöne Webseite meiner Mama.

Disney seit 1988
Das Disneyland kenne ich seit dem ich fünf Jahre alt bin und liebe Mickey und seine Freunde seither. Genau wie Sanrio – aber dazu weiter unten im Text mehr.

Japanisches Essen für Kinder
Wie wir mit Stäbchen essen lernten? Wir taten es einfach. Meine Eltern sind sehr offene und kulturliebende Leute, die viel Reisen. Ich kann nur jedem, der mal eine aussergewöhnliche Reise antreten möchte die Webseite meiner Mama empfehlen. Auf Born4Travel schreibt sie über ihre Reisen und bietet neben vielen Fotos unglaublich informative und ausführliche Reiseinsights.

Kawaii und super sweet
Eine Sache an die ich mich noch bis heute erinnere ist natürlich alles Süße aus Japan. Ja, Süßigkeiten und auch die endlos goldigen Sanrio Items. Grad kürzlich habe ich eine schöne Webseite ausfindig gemacht. Sicher weißt Du, dass ich schon das ein oder andere Mal vorbestückte Boxen auf dem Blog vorgestellt und getestet habe. Mein neuester Fund – und dieser ist dann kein PR Sample, sondern selbst gekauft – wird also dann die Kawaii Box werden.
Diese Boxen kann man auch – wie die meisten Boxen – einmalig, sechsmal oder sogar für ein Jahr abonnieren. Ich glaube, dass ich die erste mal testen werden und dann hier auch auf dem Blog vorstelle.
Wenn Du auch Lust hast, dann schau einfach mal hier rein, denn dort gibt es die weiteren Infos über die diversen Abos und alles was einen in der Box erwarten könnte.
Möchtest Du noch mehr über meine Zeit im Ausland erfahren?
Immer wieder am Samstag kommen mehr Dinge und Geschichten auf den Blog, die mich auszeichnen und die Du allenfalls noch nicht von mir kanntest. Folge dazu einfach diesem Hashtag:
In Vorbereitung einer Japanreise, der ersten seit fast 35 Jahren! stöbere ich durchs Internet und komme auf Deine Seite. Ich war von 1982 bis 1986 in Tokyo (bei mir auch noch Klasse 1 bis 4 in zwei Räumen) und es war ein wunderbarer Teil meiner Kindheit, für den ich sehr dankbar bin. Mit Florian, der hier auch kommentiert hat, war ich glaube ich, in der Klasse, Nachname ist mir leider entfallen. Ich bin auf der Suche nach der Adresse der Schule. Hast du die? Liebe Grüße, Anja
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Leider nein. Habe nun schon ein paar Tage gesucht und konnte nichts finden. Lass mich die Adresse doch gerne wissen, wenn Du sie findest, dann kann ich es hier auch im Beitrag aktualisieren.
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Kleine Korrektur Deines Beitrags. Die Klassen der Botschaftsschule der DDR in Tokio gingen nur bis zur vierten Klasse 😉 und es waren zwei Klassenzimmer.
LG Florian
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Bei mir waren es bis zur sechsten Klasse – alles in einem Raum 😉
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