Strandurlaub in Japan – erinnert mich ein wenig an Okinawa. Die Kinder lieben den Strand, das Wasser und die entspannten Tage auf der Halbinsel Izu.
Das ist auf jeden Fall der Beitrag in Kurzform – mehr Details folgen jetzt:

Am Vormittag waren wir noch in Hakone und haben uns dort nicht nur verzweifelt daran versucht, den Fuji-San aus seinem Versteck hinter den Wolken zu locken, sondern auch ein leckeres Eis schmecken lassen. Ja, es muss schon echt lecker gewesen sein, dass ich es hier erwähne, denn wer mich kennt, weiß, dass ich Eis überhaupt nicht mag. Auf der Bootsfahrt auf dem Lake Ashi, der wirklich perfekt gelegen ist, haben wir nun doch nicht die Gondelfahrt nach Owakudani gemacht, sondern sind wieder zurück mit Boot und dann ins Auto Richtung Süden.
Auf nach Shimoda – Strandurlaub in Japan
Die Fahrt nach Shimoda – auf der Halbinsel Izu – ist von Hakone aus in knapp 100 Kilometern zu erreichen. Wenn man auf Google oder sonst einer Karten-App schaut, wird man sehen, dass es eigentlich immer durch das Landesinnere geht, aber das wollten wir nicht. Denn wozu fahren wir denn auf eine Halbinsel?
Also sind wir die Strecke über Atami und Ito – da fährt man immer auf der 1 – nach Shimoda gefahren. Die 1 wird dann irgendwann die 135 – aber darauf muss man nicht achten, sondern einfach immer weiterfahren.
Die Fahrt war – wie alle Autofahrten im Urlaub – über die Mittagszeit angesetzt. Wir gehen dann meist vorher noch etwas essen oder holen uns eine Bento Box für die Fahrt. Die Kinder schlafen dann irgendwann ein oder entspannen sich und so ist die Autofahrt für alle eine kleine erholsame Pause. Insgesamt kann man in knapp zwei Stunden in Shimoda sein, wir haben uns jedoch Zeit gelassen und auch noch das ein oder andere Mal angehalten und haben somit knapp drei Stunden gebraucht.

Als wir im Hotel ankamen – das Shimoda View Hotel liegt herrlich mit Meerblick – haben wir uns wirklich wie richtige Ausländer gefühlt. Nicht nur, dass die Hotellobby total leer war, als wir sie betraten, sondern auch alle andere Gäste – die wir jemals zu Gesicht bekamen – waren ausschliesslich Japaner.


Oliver hatte uns wieder ein Hotel rausgesucht, das nicht nur wirklich schön gelegen war, sondern auch typisch japanische Zimmer im Angebot hatte. Diese japanischen Zimmer sind dann nicht irgendwie kleiner, sondern einfach cooler. Zumindest finden wir diese cooler. Man betritt das Zimmer und muss – natürlich gemäß der japanischen Tradition – die Schuhe ausziehen, bevor man ins Zimmer hinauftritt. Ja, hinauftritt, denn das Zimmer ist ein wenig höher als der kleine Eingang – circa 30 Zentimeter erhöht liegt alles. Der Blick, der sich uns dann bot, war grandios: direkt auf die Bucht und das Wasser. Die Kinder stürmten drauf los, denn im Zimmer steht nicht viel mehr als ein Tisch und vier kleine Sessel, die zum Sitzen am Boden einladen.






Der nächste Tagespunkt war ganz klar: wir wollten runter ans Wasser. Zwar gab es im Hotel auch einen Aussenpool, aber der war nicht nur geschlossen, sonder lockte uns auch nicht. Wir wollten an den Strand.
Und wie sagt man so schön: der Plan ist der Plan ist der Plan. Denn genauso war es dann auch: ja, wir verbrachten den restlichen Tag am Wasser. Auch, wenn wir uns noch andere Dinge vorgenommen hatten, ließen wir uns treiben und genossen die Zeit am Wasser. Die Kinder spielten ausgelassen und wir Eltern entspannten uns und schauten vergnügt dem Wasser entgegen.

Strand, Sandünen und eine Horde Kinder
Bei drei Nächten hat man ja meist nur zwei volle Tage. Der Anreisetag war vergangen und wir alle total entspannt, denn wir konnten so endlich mal wieder mehr Zeit am Strand und am Wasser verbringen. Wasser und Strand sind für uns alle immer sehr ausgleichend. Dennoch wollten wir den zweiten Tag – aber den ersten richtigen Tag nicht wieder am gleichen Strand verbringen und sind deshalb ein wenig weiter gefahren. Ziel war es, dass wir uns vormittags an den Strand bei uns legen würden – wobei am Strand liegen mit Kindern meist sowieso nicht funktioniert.
Da wir jedoch so entspannt aufgewacht waren – wir hatten auf Tatami Matten und am Boden geschlafen – war es einfach so, dass es schon 11 Uhr war. Der Plan ist ja bekanntlich der Plan und daher wurde umgeändert: wir fuhren direkt ein wenig weiter weg zu den Sanddünen, die bei uns in der Nähe sein sollten.





Die Sanddüne – es ist nur eine – kannte man hier in der Region, denn man konnte dort mit einem Sandschlitten rutschen und sich so ein etwas anderes Abenteuer erlauben. Als wir an der Düne ankamen – man sollte übrigens bei der Heart-Shared Sea Cave parken – wussten wir jedoch nicht wo man die Schlitten herbekommt. Unten am Ende des Textes habe ich in den Details zur Reiseroute verlinkt, wo man die Schlitten herbekommt. Wir sind nämlich mehrere Male umhergeirrt, da wir es nicht gefunden haben. Die Ausschilderung war einfach nicht so gut.
Das Schlittenrutschen ist übrigens eine sehr sandige Sache – auch wenn es im Internet und auf Flyern total entspannt dargestellt wird, ist es doch einfach so, dass beim Rutschen Unmengen Sand ins Gesicht fliegen und wir dann improvisieren mussten. Mit Schal, Sonnenbrille und Mütze – und, dass der Sand nach dem Rutschen doch in allen Ritzen war, muss ich sicherlich nicht erwähnen. Ich bin mit der kleinen Kaiserin nicht gerutscht, sondern habe nur zugeschaut. Junior und Oli hatten jede Menge Spaß und hätten auch endlos weiter gemacht, doch dann kam der Hunger.
Wir sind zu einem kleinen Restaurant in der Nähe gefahren, das wirklich wunderbar leckere Ramen serviert hat. Das Sonny Side sieht von außen eher nichtssagenden aus und ein ein bisschen unscheinbar. Das Essen, die Bedienung und das ganze Ambiente auf der kleinen Terrasse sind jedoch wirklich herrlich.

Danach ging es nochmal zu unserem Strand zurück, denn für abends hatten wir uns das „private bad“ im Hotel bestellt. Und das wollten wir nutzen – wir hatten 17 Uhr oder 17.30 Uhr reserviert.
Das Baden ist bei den Japanern eine große Sache – Sentō (jap. 銭湯) – hat nicht nur etwas mit Körperreinigung, sondern auch mit Kultur zu tun. Da wir ein privates Bad gebucht hatten – also ein Bereich für uns als Familie alleine, konnten wir quasi erstmal „üben“.
Wir haben uns also ganz entspannt in unsere Hausschuhe geworfen und sind elegant in die Yukatas geschlüpft – die gibt es in den meisten japanischen Hotels auch in Kindergröße. Dann ging es ab ins Bad. Erstmal entkleidet man sich, wäscht sich vorher gründlich – auch die Haare – und begibt sich dann in das heiße Wasserbecken. Das Wasser ist dann der Ort der Entspannung. Säuberung und Reinigung – körperlich wie seelisch – ist den Japanern sehr wichtig und gilt als Erhaltung des Geistes und Körpers. Es wird alles richtig zelebriert.
Mit den Kids war es natürlich auch etwas lauter, aber wir hatten alle eine schöne Zeit und ich liebe heiß baden sowieso total.

Strandtag, eine Herzbucht und wieder privates Bad
Nach dem Essen ging es wieder zurück zur Sanddüne, wo wir gestern schon waren – einfach mal gucken. Doch dann wurden wir von einer Horde (ja, keine Übertreibung) Kinder überrascht, die offensichtlich aus Klassenfahrt waren. Ingesamt gefühlt 100 Kinder mit knapp 10 Erziehern, die auch sofort anfingen einen Teil der Düne für die Kinder abzusperren. Die Kinder, die alle dort waren, waren natürlich alle richtig ausgerüstet mit Mundschutz, Sandbrille, etc. Wir schauten noch ein wenig amüsiert zu und gingen dann aber, denn gleich neben der Sanddüne befindet sich die Heart-Shared Sea Cove. Eine Höhle also, die wie ein Herz geformt ist – zu was die Natur einfach alles imstande ist.






Die Wanderung war jedoch etwas beschwerlich, denn es war früher Nachmittag und somit sehr heiß – die zusätzliche Feuchtigkeit war sicherlich nicht das Problem – und die Kinder, die schlagartig nicht mehr laufen konnten und von uns getragen werden wollten. Naja, als Eltern macht man eben die ganze Zeit Sport.
Danach haben wir uns auf dem Strand gleich nebenan gesetzt und konnten alle etwas ausruhen, spielen und den Tag beenden. Es war wirklich eine schöne Stimmung und der Strand fast komplett leer – bis auf ein Filmteam, das in der Nähe vom Parkplatz irgendeinen Film drehte.




Details zu unserer Reiseroute
Ich bin mir lange unschlüssig gewesen, ob ich alle Informationen zu unserer Reiseroute im Text aufnehmen soll oder doch lieber separat auflisten sollte. Nun habe ich mich aber auch schon dafür entschieden, dass es nochmal sinniger und sicherlich beim Lesen leichter ist, wenn diese Infos am Ende des Textes erscheinen. So ist es zumindest für mich beim Lesen am flüssigsten.

Hier waren wir am Montag:
Shimoda View Hotel**: 633 Kakisaki, Shimoda, Shizuoka 415-0013, Japan
Strand „bei uns“: Kakisaki, Shimoda, Präfektur Shizuoka 415-0013, Japan

Hier waren wir am Dienstag:
Touji SandSki und Sandrodelbahn: Touji, Shimoda, Präfektur Shizuoka 415-0029, Japan
Hier kann man die Schlitten leihen: 332 Touji, Shimoda, Shizuoka 415-0029, Japan

Hier waren wir am Mittwoch:
Traumhaft leckeres Essen: 1901 Kisami, Shimoda, Shizuoka 415-0028, Japan
Ryugu Sea Cave (sieht aus wie ein Herz): Touji, Shimoda, Präfektur Shizuoka 415-0029, Japan
Kisami Ohama Beach: 1900-13 Kisami, Shimoda, Shizuoka 415-0028, Japan
Seid doch unbesorgt. Auch die Blätter fallen ohne Murren ab!
Kobayashi Issa
Bist Du eher Strand- oder Stadttyp – also, wenn es um Reisen geht?
#TravelTuesday





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