Nachhaltigkeit mit Baby – Wo fängt man an?

Thema Nummer eins bei der Babypflege: Windeln.

Dieser Beitrag ist nicht bezahlt und in keiner Form eine Kooperation.

Ich habe also in den letzten Wochen diverse unterschiedliche Sichtweisen zum Thema Windeln von meinen Freunden, Bekannten, Eltern und auch über Social Media und das Internet anhören und kennenlernen können. Das Thema Windeln ist definitiv ein Aspekt, dem man sich vor der Geburt eine Kindes meist unterbewusst annimmt. Oft wird es so gehandhabt, dass man sich Windeln schon vorab zulegt und diese dann auch benutzt.

Dennoch gibt es bereits hier zwei Unterschiede: Einwegwindeln (oder auch Wegwerfwindel) und Stoffwindeln.

Nachhaltige Windeln – geht das?

Die Generation meiner Eltern hatte nicht die Möglichkeit der Wegwerfwindeln – auch wenn diese sicher praktisch sind. Heutzutage ich die Wegwerfwindel eher die Normalität und die Stoffwindel etwas ganz „anderes“.

Eine dritte Option, die ich hier nur kurz anreiße ist das „windelfreie“ erziehen. Bei dieser Form des Windelns ist man quasi ohne Windel mit dem Baby unterwegs und erkennt seit Anfang an, ob das Baby abgehalten werden muss. Es gibt weniger Familien, die diesen Weg für ihre Kinder wählen, dennoch ist es sehr spannend zu beobachten.

Wir windeln nun schon seit Junior’s Geburt vor fünf Jahren und sind auch bei der kleinen Kaiserin mit den Einwegwindeln zufrieden gewesen. Dennoch nagt das Gewissen und mir ist durchaus bewusst, dass Einwegwindeln wirklich viel Müll produzieren und somit nicht die nachhaltigste Möglichkeit in der Baby- und Kleinkindhygiene sind.

Bei Junior habe ich etliche Windelmarken ausprobiert – wahrscheinlich ist das beim ersten Kind noch normal. Irgendwann bleibt man dann bei einer Marke hängen und probiert eher nicht mehr herum. Seit Anfang 2019 ist es nun so, dass ich die Reise auf dem Weg zu mehr Klimafreundlichkeit, Nachhaltigkeit und generell einem unmweltbewussterem Leben anstrebe. Mehr dazu schreibe ich regelmäßig unter dem Hashtag #ChangeIsNow hier auf dem Blog. Das Thema Kinderpflege habe ich dabei nur vorerst angerissen und vor allem das Thema Windeln ist lange überfällig.

Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass ein Kind knapp 4000 bis 5000 Windeln benötigt bis es trocken ist. Ja, ich weiß, dass einige Kinder früher trocken werden, dennoch empfinde ich 4000 Windeln als sehr viel. Nun ist die kleine Kaiserin bereits zwei Jahre alt und es wäre also der ideale Zeitpunkt, dass sie trocken wird. Lohnt es sich da noch auf Stoffwindeln umzusteigen? Lohnt es sich überhaupt noch andere Windeln auszuprobieren?

Ja, ich bin der Meinung „Ja!“.

Fairwindel – mein Fazit

Als Allererste und somit als wichtigstes Hinweis zu Beginn dieses Fazit’s möchte ich bitte darauf hinweisen, dass ich hier nur unsere Erfahrung und die der Erzieher aus der Krippe der kleinen Kaiserin weitergeben kann. Ob dies allgemein anwendbar ist, kann ich damit nicht sagen.

So kam es also, dass wir die Fairwindel ausprobiert haben. Eine Windel, die damit wirbt komplett biologisch abbaubar zu sein. Kompostierbar und somit nicht Restmüll. Die Bio-Tonne ist das Ziel. Die Details auf der Firmenseite lesen sich wie folgt:

  • Garantiert ohne Superabsorber (erdölbasiertes Sauggranulat)
  • Frei von Chlorrückständen (TCF)
  • Von hier: Made in Deutschland & der Schweiz
  • Ohne Parfüme und Lotionen
  • Über 80% aus nachwachsenden Rohstoffen resp. biologisch abbaubar
  • Ein sanfter & gesunder Start ins Leben
  • Hypoallergen
  • sehr gut hautverträglich
  • Ein großer Schritt zu weniger Plastikmüll

Quelle: Fairwindel.de

Das alles hört sich für mich sehr gut an. Nun habe ich während der Recherche zu diesem Blogbeitrag auch gesehen, dass sich die Seite von Fairwindel auch immer weiterentwickelt und es wird auf der Eingangsseite bereits klar und deutlich erwähnt, dass die Windel das Ziel hat aus 100% erneuerbaren Rohstoffen hergestellt zu sein – aktuell sind sie bei 80%.

Wir haben die Windel als Testpaket bestellt. Der Preis liegt da bei fünf Euro für acht Windeln (Anmerkung der Redaktion: bei 32 Windeln liegt der Preis bei €19,90). Das finde ich erstmal fair und zum testen sowieso die richtige Anfangsmenge. Wir hatten zwei zu Hause und die restlichen sechs Windeln in der Krippe.

Leider ist es bei uns so gewesen, dass die Windel einfach direkt beim Eintreten von Flüssigkeit sofort ausgelaufen ist. Die Windel hat also überhaupt nichts aufgesaugt – oder zu langsam. Da wir dies aber nicht nur zu Hause, sondern auch in der Krippe bemerkt haben (die Erzieherinnen hatten uns darauf hingewiesen), waren wir schon ziemlich enttäuscht.

Ich bin immer ein Fan von neuen Projekten, die große Ziele haben und diese noch im Namen der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit auf den Markt bringen. Leider war dieses Projekt für uns ein totaler Reinfall.

Meine Anforderung an neue Produkte, die auf den Markt kommen und sich mit Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein rühmen, ist und bleibt auch die Wirksamkeit. Ich habe nichts davon, wenn das Produkt nicht funktioniert: die Windel also nicht aufsaugt oder Zahnpasta die Zähne nicht langfristig sauber halten kann.

Wie stehst Du Zum Thema Windeln?

#FamilyFriday

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. Hallihallo!

    Wir benutz(t)en bei allen 3 Knirpsen Stoffwindeln. Auch in der Kita. Jeweils ne andere Marke (wir haben unsere Windeln unseren persönlichen Bedürfnissen jeweils angepasst).

    Ja, Stoffwindeln müssen gewaschen werden und verbrauchen Wasser und Energie. Die Herstellung ist auch nicht immer zu 100 % nachzuvollziehen. Aus Abfallsicht sind sie trotzdem definitiv besser. Falls du mal eine Statistik zum Energieverbrauch für Herstellung, Nutzung und Entsorgung verschiedener Windeltypen findest, gib mir sehr gerne Bescheid!

    Deine Katharina

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    1. Danke Katharina für Deinen Kommentar. Ich beneide euch für die Mitarbeit der Kita – bei uns sind sogar Einwegwindeln ein Problem und nicht jede Erzieherin kann diese richtig anlegen.
      Ich werde Definitiv mal auf die Suche gehen und zahlen zum Verbrauch raussuchen. Erstens interessiert es mich sowieso und zweitens sind die Stoffwindeln auch nachhaltiger (zu verstehen in Bezug auf Langlebigkeit), da man sie weitergeben kann

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      1. Katharina von ichgebaere.com sagt:

        Hallo Bine, ja, unser Müllverbrauch ist wesentlich weniger ohne Pampers. Ich hab unsere alten Stoffwindeleinlagen sogar nach der Geburt im Wochenbett genutzt. Die Geschichte findest du hier: https://ichgebaere.com/2019/01/16/katharina-wunschhausgeburt-mit-flashbacks/

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      2. Pampers sind ja nicht nur die Windeln, sondern auch der Herstellungsprozess, den wir gar nicht einsehen können. Oft frage ich mich aber dann, wo das alles anfängt und wie weit wir als Konsument überhaupt an diese Informationen herankommen. Also wer noch alles involviert ist

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      3. Da hast du Recht! Was steckt im Superabsorber? Was im Waschmittel? Es ist wirklich mühselig, jede einzelne Entscheidung so zu hinterfragen. Ich bin deshalb froh über Gütesiegel. Das ist eine gute Orientierung für mich.

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      4. Stimmt, man verliert sich schnell im Gewusel. Ich bin ja sogar mal dazu übergegangen die diversen Gütesiegel zu hinterfragen. Bei Kosmetik und in der Textilindustrie ist das meiner Meinung nach nämlich nur ein täuschen der Konsumenten, wenn es um die „richtige“ Kaufentscheidung geht. Aktuell arbeite ich grad die Lebensmittelsiegel auf…keine Ahnung, wann das dann online geht.

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