How do you do? Hau ick die andern!
So oder ähnlich wird sich im deutschsprachigen Raum auch mal über dieses ganze Denglisch lustig gemacht.
Oder kennt ihr den schon?
Also für mich ist Englisch auch keine schwierige Sprache. Ich hatte das Glück, dass ich in der zweiten Klasse schon mit der englischen Sprache konfrontiert wurde. Und diese dann auch spielerisch erlernen durfte.
Ich erinnere mich sogar noch an das erste Reimchen, das wir damals lernen durften:
Number one – look at the sun
Number two – this is my shoe
Number three – it’s a tree
Number four – open the door
Number five – it’s alive
Number six – pick up the sticks
Number seven – draw eleven
Number eight – close the gate
Number nine – draw a line
Number ten – it’s a hen
Tja, so kann’s gehen. Da erinnert man sich doch an die schönsten Reime aus der Kindheit.
Und jetzt kommt’s: bei uns oder eher bei meinem Sohn in der Krippe wollen die auch schon mit Englisch anfangen. Nee, nee. Nicht nur anfangen. Die machen das einfach. Und zwar wird am Morgen dann gemeinsam auf Englisch gesungen. Die Kinder sind ja in der Krippe von null bis drei Jahren und die Älteren können dann tatsächlich schon mitsingen.
Mh, keine Ahnung. Wie finde ich das? Na, irgendwie komisch. Als ich damals zum Kennenlern-Gespräch in der Krippe war, hat mir die Krippenleiterin auch gleich erzählt, dass es Englisch als morgendliches Spiel gibt. Ich glaube, dass sie bei vielen Eltern dann eine positive Reaktion gesehen hatte, denn ihr Gesichtsausdruck wirkte so als wartete sie auf einen freudigen Aufschrei von mir. Meine Reaktion dagegen war wohl etwas lahm. Denn ich fragte nur: Ist das denn eine Muttersprachlerin?
Stille. Verdutztes Gucken.
Nein, eine Muttersprachlerin ist es nicht, aber eine Erzieherin, die auch Englisch studiert hatte neben ihrer Pädagogischen Ausbildung.
Mh, okay.
Naja, was soll ich sagen. Schlecht ist es sicher nicht. Aber irgendwie kommt es mir etwas übertrieben wird. Ich muss eigentlich mal meine Eltern fragen, was die damals wohl gedacht haben, als ich in der zweiten Klasse schon Englisch hatte. Englisch in der Schule ist ja vielleicht auch etablierter. Denn in der Schule lernt man ja offiziell etwas. Im Kindergarten fängt es ja auch schon an mit der frühkindlichen Erziehung. Die Krippe ist, meiner Meinung nach, jedoch noch der Ort für die Förderung. Aber wo fängt denn Förderung an und gleitet in die Lernphase?
Wenn ich so drüber schreibe, dann denke ich grad: na, Lernen fängt ja von Anfang an bei den Kindern an. Schon ab dem Tag der Geburt wird alles aufgesogen und aufgenommen und dann verarbeitet und das ist ja schon Lernen.
Mh, vielleicht also doch keine schlechte Sache. Das mit dem Englisch in der Krippe. Oder, was denkt ihr?
Ich bin bei so etwas wie Sprachen in so jungen Jahren einfach sehr vorsichtig, denn die Aussprache ist mir auch sehr wichtig. Und ja, ich möchte mein Kind auch nicht unter Druck setzen. Dennoch sollte Sprache als allererstes auch spielerisch zu den Menschen finden. Ja, richtig gelesen. Zu den Menschen. Denn auch Erwachsene lernen Sprachen doch am schnellsten und einfachsten, wenn es spielerisch oder nebenbei passiert. Also ich denke jetzt nicht daran, dass eine Gruppe Erwachsener im Kreis sitzt und mit einem Ball und einem Plastikauto die Sprache lernt. Hahaha…nee, nee. Aber eher so einfach wie möglich und so unverkrampft wie es geht.
Sprachen sind auch etwas Tolles. Sprachen sind die Melodien der Länder. Sprachen transportieren auch Gefühle und verraten viel über die Herkunft und die Geschichte der Menschen in den Ländern. Und weil Englisch ja heutzutage schon eine fast alltägliche Sprache ist – auch in Deutschland – ist es sicher nicht schlecht schon mal etwas auf Englisch gehört zu haben, auch wenn man erst 20 Monate alt ist. Das Denglisch verbreitet sich ja bei uns rasend schnell. Wieso, weiß ich eigentlich gar nicht, aber es ist so. Und auch ich nutze so viele englische Wörter in meiner alltäglichen Sprache. Dabei ist Deutsch eine so versatile und vor allem überraschende Sprache. Mal schauen, vielleicht schreibe ich euch mal einen Post zur Sprache – zur deutschen Sprache und was alles dazugehört.
Zurück zum Thema: Was findet ihr als übertrieben in der frühkindlichen Erziehung?
Hallo! Unsere Tochter war in einer bilingualen Krippe (also von 1-2.5 Jahre). Das ergab sich eher zufällig und nicht primär wegen der Zweitsprache (Englisch), sondern weil uns die Betreuung dort sehr gut gefiel. In der Krippe gab es täglich eine halbe Stunde/Stunde mit native speakern: es wurde gesungen, getanzt, gespielt etc. Und – obwohl ich keine großen Erwartungen diesbezüglich hatte – hat unsere Tochter doch einiges davon mitgenommen. Allerdings eher passiv, also in Bezug auf Verständnis von englischen Fragen und Sätzen, da das Redealter ja erst so um 2 herum richtig einsetzte.
Fazit: Ich halte eine frühe Förderung in einer anderen Sprache für sehr gut, weil es noch nicht wie Fremdsprachenlernen ist, sondern recht natürlich geschieht und Lust auf andere Sprachen macht. Zu Hause wollte sie eine zeitlang die Bücher alle auf Englisch vorgelesen bekommen 🙂
Gruß, M.Mama
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Liebe M. Mama,
schön, dass es für euch so gut funktioniert hat. Wir hatten uns die Krippe auch nur wegen der Betreuung ausgesucht – ich hatte einfach so ein gutes Bauchgefühl bei dieser.
Mittlerweile ist das Redealter bei uns auch richtig eingeläutet – da warte ich also nun auch auf die ersten englischen Worte 😉
Viele liebe Grüsse,
Sabine
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