Wenn man Kinder hat, erlebt man wieder viele „Firsts“. Die sogenannten ersten Momente… Die aufregendsten Momente sind im ersten Lebensjahr sicherlich alle motorischen Entwicklungsschritte: Krabbeln, Sitzen, Laufen, Greifen, Zeigen.
Wann beginnt die Trotzphase?
Im zweiten Lebensjahr nehmen diese offensichtlichen Entwicklungsschritte immer weiter ab und die kognitiven Fähigkeiten treten mehr und mehr hervor. Das Kind beginnt aus Lauten Wörter und erste Zwei-Wort oder sogar Drei-Wort-Sätze zu bilden. Bekannte Menschen, wie zum Beispiel Omi, Opi oder auch der Onkel, werden wieder erkannt. Gegenstände werden mehr und mehr nicht nur mit dem Geräusch betitelt, sondern mit dem Namen benannt. Vorlieben werden deutlicher ausgedrückt und die Unzufriedenheit über die Entscheidung der Eltern zu bestimmten Aktivitäten wird deutlicher ausgedrückt. Viele bezeichnen dies dann als die Trotzphase.
E wie Elternabend
Für mich viel aufregender als all diese Erlebnisse mit dem Kind zu teilen, sind die immer mehr wachsenden Erlebnisse, die ich auf einmal zum ersten Mal mache. Junior geht ja jetzt schon seit einem guten Monat in die Krippe und ich bin mal wieder allein. Allein mit mir selbst und ohne Kind. Und da kommen nicht nur die ersten Abschiedstränen beim morgendlichen Tschüssi-Sagen und Glückskreischer beim Abholen. Es folgen auch die ersten großen Erfahrungen als Mama und somit als Elternteil. Naja, für mich irgendwie aufregend.
Denn, ich war bei meinem ersten Elternabend. Boah, Elternabend. Das ist irgendwie so anders. Jetzt bin ich also Teil dieser Eltern. Ich bin Eltern. Und nun sitze ich da auf dem ersten Elternabend und erfahre, was die Krippe für Aktivitäten mit den Kindern plant und was es sonst noch so zu berichten gibt. Irgendwie finde ich das total aufregend.
Mittlerweile ist der erste Monat in der Krippe also nicht nur für meinen Sohn sehr aufregend gewesen, sondern auch für mich. Der erste Elternabend ist nun vorbei und die nächsten folgen sicherlich.
E wie Eingewöhnung
Was ich auch noch spannend fand, war die Eingewöhnung. Schon oft hatte ich andere Mütter von dieser Eingewöhnungszeit sprechen hören und nie richtig verstanden, was es damit auf sich hat. Für mich – ja, ich bin manchmal recht gutgläubig – war es so, dass ich dachte, ich gebe das Kind einfach ab und dann ist gut. Aber nee…die Eingewöhnung ist so eine Art Prozess. Erst gibt man das Kind nicht mal ab, sondern sitzt dann da mit dem Kind zusammen und spielt in der Krippe. Das macht man am ersten Tag nur mal eine Stunde und peu-à-peu wird der Zeitraum gesteigert. Irgendwann soll die Mutter dann auch mal für 15 Minuten rausgehen und dann sogar mal für eine Stunde wegbleiben.
Naja, so die Theorie. Und irgendwie sah die Praxis bei uns ganz anders aus. Am ersten Tag bin ich dann einfach mal etwas früher gekommen, weil ich wollte, dass unser Kleiner einfach mehr Zeit mit den Kids hat. Und dann am nächsten Tag waren wir auch gleich drei Stunden dort. Am dritten Tag war ich dann noch am etwas Auspacken und der Junior spielte schon in der Gruppe. Die Krippenerzieherin kam dann zu mir und meinte ich solle einfach mal gehen. Er vermisst mich ja sowieso nicht. Okay, also setzte ich mich ins Café nebenan und wartete. Und wartete. Es war dann 10.34 Uhr und ich wartete ja schon seit kurz vor neun Uhr. Dann kam die WhatsApp Nachricht, dass ich erst kurz nach elf wiederkommen solle. Also super. Was anderes hatte ich auch nicht erwartet.
Der Kleine brauchte auch einfach mal Kinder und ich hatte das Gefühl, dass er es so richtig genoss, wieder Kids um sich zu haben. Wir hatten ja noch nicht so viele Kontakte in Offenbach und außer den Nachbarn und dem gleichaltrigen Jungen, war niemand für ihn zum Spielen da. Am Montag hatte ich euch ja schon von der Idee mit der Krippe erzählt.
Die zweite Woche lief dann genauso gut. Junior durfte schon bis nach dem Mittag in der Krippe bleiben und wollte auch schon am Freitag dort Mittagschlaf machen. Das musste jedoch warten, hieß es von den Erzieherinnen. Der Plan sah vor, dass wir darauf bis zum Dienstag warteten. Denn der Montag ist anscheinend irgendwie immer schwierig – so direkt nach dem Wochenende.
Also kam dann die dritte Woche und die war dann die Woche in der unser Kleiner zum ersten Mal ab Dienstag dort auch Mittagsschlaf machen durfte. Es lief super. Außer das morgens Abgeben – das war immer mit viel Weinen verbunden. Der Kleine beruhigte sich anscheinend immer, wenn ich weg war. Aber irgendwie vermittelte er mir auch das Gefühl, dass ich nicht gehen sollte. Am Nachmittag war das Geschrei dann eher groß, weil er noch in der Krippe bleiben wollte und nicht mit mir mitwollte. Naja, mal Hü mal Hott. So ist das ja im Leben.
Ich vertraue den Erzieherinnen in der Krippe sehr und denke, dass dies auch sehr wichtig ist. Sonst würde man immer mit einem komischen Gefühl aus der Krippe gehen. Und ich denke, dass die Kinder dann auch wirklich unglücklicher wären. Bei uns war es also bis jetzt in der dritten Woche ein wenig schwierig. Und die vierte Woche war dann wieder super. Morgens happy beim abgeben – mir wurde nicht nur ein Kuss gegeben, sondern er winkte auch als ich ging. Am Nachmittag war er richtig happy. Happy und glücklich. Und mich freut das total. Denn es zeigt mir, dass es die richtige Entscheidung auch der richtige Zeitpunkt zum Abgeben in die Krippe war.
So schauen wir mal weiter, was uns beide noch so alles erwartet.
Seit letzter Woche trinkt er auch alleine aus dem Becher. Und das ohne sich dabei alles überzugießen.