Bücher für Babies – sinnvoll oder Abzocke? +plus Rezension

Wann braucht ein Baby ein Buch? Wann soll man anfangen vorzulesen? Was genau hat ein Baby davon?

All diese Fragen stellte ich mir nicht nur bei Juniors Geburt vor knapp vier Jahren, sondern auch jetzt bei der kleinen Kaiserin.

Oft liest man doch, dass Bücher nicht nur die Fantasie fördern, sondern für Kinder auch ein Sprachförderer sind. Beide Themen sind jedoch auch so selbstverständlich, dass man wahrlich darüber nachdenken könnte, ob Bücher für Kinder oder Babies nicht schon in die Kategorie Förderung fallen.

Ab wann ist ein Buch sinnvoll?

Aber lassen wir das Spekulieren. Denn heute möchte ich vor allem meine eigenen Erfahrung teilen, wann Bücher sinnvoll sind.

Bei Junior kann ich mich noch genau daran erinnern, wie mir meine Freundinnen aus dem Geburtsvorbereitungskurs immer erzählten, dass sie nun den Kindern Büchern vorlesen. Da müssen die Kleinen ungefähr ein halbes Jahr alt gewesen sein – unsere Kinder waren alle nur ein paar Tage auseinander. Ich weiß auch noch, dass mich das total wurmte, denn ich hatte schon einige Bücher für Junior besorgt, aber mehr als anknabbern wollen oder raufhauen war nicht drin.

Da Junior als Baby sehr wenig krank war, hatte ich auch nie diese Tage, an denen er abgeschlagen auf mir lag und sich für ein Buch interessierte. Irgendwann kurz bevor er eins wurde, war es dann aber so weit: er war mal richtig krank. Also mit Fieber und allem – wie sich das jetzt anhört, oder? Aber zurück zum Thema: an diesem Tag las ich Junior mal richtig entspannt aus einem Buch vor. Da es ihm so schlecht ging, hatte er auch mal Interesse länger in das Buch zu schauen. Wobei ich rückblickend auch weiß, dass er einfach das Kuscheln mit mir genossen hatte.

Heutzutage liebt er Bücher und wir haben unendlich viele. Regelmäßig nehme ich also nicht nur Spielzeug aus dem Kinderzimmer, sondern auch Bücher. Eigentlich aus dem Grund damit wir immer mal rotieren können und das Spielzeug nicht langweilig wird und zweitens auch, damit es keinen Overkill gibt. Wobei das ja auch Auslegungssache ist.

Babybücher und Pappbücher

Für die kleine Kaiserin war es daher von Anfang an ein anderes Setting: wir schauen uns regelmäßig Bücher mit Junior an und lesen diese. Sie war somit immer dabei: beim zuhören, raufhauen und auch anbeissen wollen. Für mich ist es bei beiden Kindern von Anfang an wichtig gewesen, dass sie beide keine Bücher essen. Sorry, da bin ich hart. Das gibt es nicht. Ich möchte auch nicht, dass sie lernen, dass man Büchern reißt oder Seiten auseinander nimmt. Da war ich schon immer sehr streng. Vielleicht aber auch, weil ich einfach selbst eine große Liebe zu Büchern pflege und neben meiner Bibliothek auch dem geschrieben Wort immer sehr zugeneigt bin.

Für Babies gibt es ja diese weichen Bücher, die ich noch als Babybücher kenne. Heutzutage ist ja nicht nur alles verdenglischt, sondern auch noch oft neu benannt  – wahrscheinlich damit es spannend bleibt, oder so. Und so kennen viele die Babybücher, die ich meine eher als Badebücher. Wieso man im Wasser lesen soll, erschließt sich mir nicht. Vor allem nicht für Babies. Aber die Absurdität einiger Wortkreationen in der heutigen Zeit sind meiner Meinung nach auch der Hektik der Menschen und der Gesellschaft geschuldet, die keine Zeit mehr für eine geneaue Studie der Wörter und ihrer Bedeutung lässt.

Das Babybuch – oder Badebuch wie es Neudeutsch heißt – ist übrigens das einzige Buch, dass beide Kinder bei uns anlecken und anbeissen durften. Danach kamen die Pappbücher und da gibt es herrlich viele schöne auf dem Markt.

Letztlich durften wir ein Pappbuch aus dem Verlag orell füssli lesen und ich muss sagen, dass es wirklich schöne Einfälle für viele Themen gibt. Von orell füssli haben wir bereits einige Bücher erhalten und durften diese Lesen. Darunter auch ein Backbuch (Backen mit Globi), ein Buch, das sich dem Thema Regeln widmet (ein Löwe in der Bibliothek), ein Buch für starke Mädchen (Globine und der Zirkus) und ein Buch, das die Angst neu interpretiert – für Kinder wohlgemerkt (dieses Buch werde ich noch in den nächsten Wochen vorstellen.

Das Pappbuch, dass wir uns für die kleine Kaiserin aussuchten, wollte ich spannend und interkativ zugleich. Damals mit knapp neun Monaten war sie bereits in der Lage die Bücher umzublättern – sicher nicht besonderes, denn Babies und Kinder generell schauen sich ja so einiges ab.

Das Buch „Der kleine Frosch und der große Dschungel“ ist sehr einfach und doch spannend aufgebaut. Der kleine Frosch ist nicht nur neugierig, sondern auch sehr interessiert und clever. Er begegnet unterschiedlichen Tieren und liebt es mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Eine kleine Reise mit schönen Klappeffekten, die auch die Kleinsten schnell in den Bann zieht. Für uns war diese Buch oft ein Vorlesebuch am Abend, denn tagsüber ist die kleine Kaiserin zu aktiv für ruhiges Lesen.

Sprachförderung und Frühförderung

Eine schöne Sache, an die ich mich noch aus der Schweiz erinnere – Junior wurde dort geboren – ist der Lesestart. Der Lesestart ist ein Projekt, das Kindern ab dem ersten Lebensjahr das Lesen und somit auch Bücher näherbringen soll. Es gab damals zum ersten Geburtstag einen Gutschein für zwei Bücher, die man sich in der Bibliothek in seiner Nähe abholen konnte.

Beide Bücher waren Pappbücher und somit ideal für kleine Kinderhände. Mit dem Besuch in der Bibliothek konnte man gleich einen Bibliotheksausweis erstellen lassen und bekam Zugang und auch einen ersten Eindruck von der Kinderbuchabteilung.

Diese Idee fand ich absolut klasse und habe dies bisher in Deutschland noch nicht vorgefunden. Meiner Meinung nach ist das auch ein Teil von Förderung, denn Lesen bedarf ja nicht nur der Kinder – viele Pappbücher sind ja nur mit Bildern ausgestattet – sondern auch der Eltern, die Interesse an Büchern haben und diese den Kindern zeigen wollen. Ich selbst habe mir immer Geschichten um die Bilder ausgedacht und auch bei den ersten Büchern von Junior habe ich selten den Text gelesen, der im Buch war, sondern in meinen Worten erzählt, was passiert und was geschieht.

So oder so, finde ich Bücher etwas besonderes und einzigartiges. Ich freue mich unheimlich, dass Junior so eine Freude an ihnen und damit auch der Sprache hat. Sicherlich wird die kleine Kaiserin diese Vorliebe auch leben. Wie so oft mag man auch Eigenschaften bei seinen Kindern, die eigene Vorlieben abdecken, oder?

Erinnerst Du Dich noch an das erste Buch für Dein Kind?

#FamilyFriday

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2 Kommentare Gib deinen ab

  1. kunterbunt79 sagt:

    finde es ganz wichtig den Kids vor zu lesen, auch schon wenn sie klein sind

    Gefällt 1 Person

    1. Ja, das sehe ich auch so

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