Wieso Frauen, die zu Hause bleiben, nicht blöd sind.
Oder
Wieso muss ich mir als Hausfrau und Mama immer von anderen Frauen anhören, wie toll sie es finden, dass ich zu Hause bei den Kindern bin…und im nächsten Satz schieben sie hinterher: aber ich brauch ja einfach was für meinen Kopf.
Ja, stimmt, ich liebe es blöd und dumm zu sein. Ich mag es zu verdummen und verdumpfen und bin sowieso völlig weg vom Fenster. Hallo, ich Mama und sonst nix, alles klar?
Nachteile
Nicht alles im Leben ist ein Nachteil. Grad heute morgen – als der Beitrag nämlich schon online ging, bevor überhaupt Text darin stand (das passiert mir leider manchmal immer noch) – hatte einen wunderschönen Vormittag mit einer guten Freundin. Naja, eher Bekannten. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und auch, wenn wir uns nur alle paar Monate sehen, sind wir doch immer wieder auf einer Wellenlänge.
Und so kam es auch, dass wir über unsere Lebensmodelle – sie erwartet grad ihr zweites Kind und ihr erstes Kind ist so alt wie unsere kleine Kaiserin – die Kinderbetreuung und eigentlich alles was dazu gehört, redeten.
Irgendwann kamen wir beide darauf: wir führen das gleiche Leben – haben die gleiche Einstellung. Nee, nicht wirklich: wir haben die gleiche Einstellung und führen parallele Leben. Sie und ihr Mann sind beide im Sozialwesen tätig und sehr engagiert, was das soziale angeht. Sie sind beide sehr glücklich in ihrem Leben.
Bei uns ist es eher so: mein Mann ist in der Wirtschaft und daher arbeite ich auch nicht. Muss nicht arbeiten. Brauche es nicht – zumindest noch nicht in Klassischerweise mit einem Bürojob.
Wir fahren beide sehr alte Autos – unsere Carina wird nächsten Herbst schon 25 Jahre alt. Es ist das Auto, das ich von meinem Opa geerbt habe und es sehr verteidige.
Und weil wir so über das Leben sinnierten und reflektierten wieso wir dahin gekommen sind, wo wir sind, mussten wir feststellen, dass es gut so ist.
Ich liebe unser Leben. Und sie liebt ihres. Und ehrlicherweise muss ich sagen: sowas habe ich leider nicht oft in Freundschaften. Sehr oft merke ich nach einer Weile, dass wir auch mal wegen unserem Leben beneidet werden. Dass ich mich – in den Augen der anderen – auf hohem Niveau beschwere. Und ganz leider merke ich daher manchmal auch, wie bei bestimmten Themen geblockt wird. Nicht weiter darüber geredet wird. Steht jemand anderes neben uns, der in einer ähnlichen Situation ist, scheint das Gespräch wieder zu laufen. Ich gehe nicht arbeiten und interessiere mich dennoch dafür, was andere bei sich im Büro erleben. Doch selten wird viel mehr als „gut“ erzählt.
Bei meiner Freundin ist das anders: sie gibt jedem anderen Lebensstil eine Möglichkeit und meinte heute nur: es ist doch gut so, wie man es man, denn jeder muss sein eigenes Leben führen.
Vorteile
Auch, wenn es etliche Vorteile gibt zu Hause zu bleiben: man ist immer für die Kinder da und kann auch mal spontan entscheiden, dass doch nur gebastelt wird – so ist es doch nicht immer einfach.
Soziale Kontakte – außer zu anderen Müttern – habe ich kaum. Andere Themen habe ich schon: durch den Blog eröffnet sich mir nicht nur eine Plattform, die vielleicht mit früheren Brieffreundschaften zu vergleichen ist, sondern ich lerne auch mein eigenes Geschäft zu vermarkten. Angebote schreiben, Korrespondenzen mit PR Agenturen führen – vieles davon ist Neuland für mich, denn vor Junior habe ich für eine große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gearbeitet.
Zusammenarbeiten – allein arbeiten – es gibt etliche Arbeitsformen und wenn ich grad lese, dass aktuell bereits von der BBC daran gearbeitet wird, wie man schneller lesen kann, denke ich, dass sich weiterhin vieles ändern wird, was unsere ehemaligen Annahmen an Arbeitsplätzen angeht.
Mein ehemaliger Arbeitgeber war ein großer Freund von Vertrauen für die Angestellten: von zu Hause arbeiten – dem sogenannten Home Office – denn so wäre man näher an der Familie und dem zu Hause, könnte sich Anfahrtswege sparen und so auch den Umweltaspekt in die Arbeit mit einbeziehen.
Vorurteile
Immer gibt es Vorurteile. Liegt das nicht auch in der Natur des Menschen? Nein, eigentlich nicht. Denn ich sehe es bei meinen Kindern – Eltern generell werden das kennen – dass sie neugierig und offen für die Welt sind. Dinge so akzeptieren wie sie sind und nicht einfach drauflos kritisieren.
Meiner Meinung nach sollten alle viel lockerer werden – jeden Lebensstil würdigen und respektvoll miteinander umgehen.
Am Wochenende waren wir mal wieder zu zweit weg – eine richtige Date Night – und haben einen tollen Film im Open Air Kino gesehen: es war so schön. Die Atmosphäre war toll und der Film war wirklich beeindruckend. Die Geschichte war sehr stark und hat mich wirklich bewegt: wieso sind wir Menschen wie wir sind und wieso sind wir zu anderen eher gemein. Helfen fällt uns schwer, wenn wir die Person nicht kennen. Wieso haben wir ein Problem mit Familien, denen es offensichtlich nicht so gut geht?
Der Film hat viele Fragen aufgeworfen und mich auch daran erinnert, dass ich weiterhin sehr tolerant und vor allem freundlich bleiben möchte.
Jedem Menschen gegenüber.
Wie Frauen entwertet werden
#PersonalIssue

Hausfrau sein macht sicher nicht dumm. Nur werden leider viele dumme Frauen einfach nur Hausfrau,, da sie beruflich zu wenig verdienen, oder nicht gerne arbeiten. Was mich erstaunt, dass sich heutige Frauen Familienmanager nennen und im Tag 16 Stunden arbeiten., Da wird alles als Arbeit aufgelistet, Es bleiben nur noch 8 Stunden für den Schlaf und Beischlaf, wenn der nicht auch noch verrechnet wird. Arbeitstätige Frauen arbeiten täglich am Arbeitsort 8 Stunden plus. Der Haushalt wird nebenbei gemacht.
LikeGefällt 1 Person
Diese Begrifflichtkeiten sind wahrscheinlich auch ein Hilferuf – nach mehr Aufmerksamkeit oder eben Anerkennung. So gibt es doch auch den Facility Manager – hört sich „fancy“ an, steht jedoch lediglich für Hausmeister
LikeLike
Du bist nicht allein…
ja, auch ich darf, kann, will bei den Kids zz Hause sein. Seit der Geburt unserer Großen (wird im Oktober 5), bin ich „nur“ Hausfrau und Mutter. Es ist ein Fulltimejob. 24/7.ohne Urlaub. Manchmal wünschte ich, ich wäre zumindest teilzeitberufstätig. Wahrscheinlich mit dem Irrglauben, dassves mir Abwechselung bringt und ein paar stressfreie Stunden. Aber eigentlich schätze ich doch sehr, dass ich dieses Privileg zu Hause bleiben zu können. Es ist einfach toll, die Kinder so intensiv beim Großwerden begleitet zu dürfen.
Das einzige was mir fehlt ist wirklich Zeit für mich. Für mich ganz alleine. Und Zeit nur mit meinem Mann. Aber ich denke und hoffe, dass es irgendwann mal wieder so sein wird.
LikeGefällt 1 Person
Schön, dass Du schreibst Christine. Ja, es ist ein Privileg und auch wenn es manchmal an Zeit fehlt: wir haben nun einen Babysitter – also wenigstens einmal im Monat Zeit für uns zwei.
Es kommt, glaube ich, auch schneller als wir gucken können und die Kids wollen uns gar nicht mehr so arg um sich haben.
LikeLike
Ich glaube an das Thema babysitter sollten wir uns vielleicht auch mal heranwagen.
Auszeiten sind ja so wichtig…
Aber dafür muss unsere Kleine (bald 2) erst einmal besser schlafen… Wird schon noch 🙂
LikeGefällt 1 Person
Ja. Das ist wichtig. Du sagst es
LikeLike