Studieren im Ausland? Immer eine gute Idee!
Vor allem, wenn man so noch die Welt bereisen kann.
Bereits vor ein paar Wochen habe ich hier auf dem Blog darüber geschrieben, wie es dazu kam, dass ich nicht in Berlin – meiner Heimatstadt – sondern an der Nordsee studiert habe. Mein Studium in Den Haag hatte auch nichts mit Meeresforschung zu tun, sondern mit Reisen. Im entfernten Sinne, irgendwie.
Als Teil des Studiums gab es nach dem ersten Jahr – also nach fünf Blocks (wer den Blogbeitrag gelesen hat, weiß bereits, was es damit auf sich hat – die Möglichkeit ein Praktikum im Ausland zu machen.

Ausland ist nicht gleich raus aus dem Land
Für mich ist Ausland ja immer gleichzusetzen mit raus aus Europa. Ich weiss, dass das ziemlich komisch klingen mag, aber irgendwie ist Europa für mich nie Ausland. Wahrscheinlich darf ich als Europäerin das sogar so sagen, denn als Amerikanerin hat man damit ja das Fettnäpfchen sofort zum sprengen gebracht.
Ich war auch schon mal in einem anderen Land als nur in Deutschland und weiß auch die anderen Kulturen hier in Europa zu schätzen, dennoch ist das bei mir einfach so: Europa ist kein Ausland.
Also zurück: ich sollte auf ein Praktikum gehen. Ins Ausland hieß es. Und dann stießen die zwei Erwartungshaltungen aufeinander. Denn ich wollte raus aus Europa. Kurz bevor es wirklich ernst wurde, musste ich jedoch dennoch andere Destinationen angeben, die ich hätte ansteuern wollen. Ich wählte auch Südfrankreich, denn meine vage Hoffnung mein Schulfranzösisch aufzubessern, war auch noch vorhanden.
Schlussendlich kam es dann aber dazu, dass eine ausgewählte Anzahl an Studenten noch aus Europa raus durfte – zum Glück zählte ich dazu. Es wurde Dubai. Dubai im Jahre 2005. Damals war es noch nicht so ein Hype, aber dieser begann sicher kurz danach.
Superlative und Extravaganz – das waren meine Vorurteile von Dubai. Und Wüste – überall Wüste und Scheichs.
Groß, größer und sechs Tage arbeiten
Ja, in Dubai gibt es Vieles, was bei uns nur als „mega“ bezeichnet wird: große Häuser, riesige Klunker und jede menge besondere Restaurants, Hotels und etliche Dinge, die wir nicht gesehen haben. Zumindest, die untypisch für uns in Europa sind.
Dubai war auch für mich eine große neue Welt. Dubai ist sicher in der Wüste, aber Dubai – oder besser meine Arbeit dort während des Praktikums – hat mir auch gezeigt, dass man für seinen Erfolg arbeiten muss. In Dubai arbeitet man sechs Tage in der Woche. Sicherlich ist das nichts besonderes, denn in einigen asiatischen Ländern wird auch sechs Tage in der Woche gearbeitet und wenn man mal genauer darüber nachdenkt, dann sind unsere Ladenöffnungszeiten in Deutschland (Montag bis Samstag) auch Beweis dafür, dass man sechs Tage in der Woche arbeiten kann.
Sechs Tage zu arbeiten heißt viel zu schaffen. In Dubai wurde sehr viel geschafft und sicherlich hast Du beim Lesen ein bestimmtes Bild von Dubai im Sinn. Dubai ist beeindruckend und sehr schön – nicht schön in malerischer Hinsicht – sondern schön in beeindruckender Hinsicht: das alles kann ein Mensch also leisten.
Dubai wird für mich auch immer Inbegriff von verwirklichten Träumen sein. Nun möchte ich hier nicht darauf eingehen, dass die Scheichs viel Geld haben, sondern eher darauf, dass sie eine Vision hatten – und sicherlich noch haben – und daraus mehr als nur eine Stadt geschaffen haben.
Für viele Touristen ist Dubai eine Oase in der Wüste. Ein Traum in einer Stadt der Superlative.

Teil des Traums
Nun habe ich damals ein Praktikum im F&B – kurz für Food and Beverage, also der Restaurantabteilung des Hotels – gemacht. Das Restaurant in dem ich arbeiten durfte, war ein Fischrestaurant und hatte die größte Weinauswahl in ganze Dubai – damals 2005. Ich schreibe damals, denn ich weiß nicht, ob dies heute noch so ist. Vieles hat sich in den vergangenen 13 Jahren verändert und Dubai ist sicher nicht kleiner geworden.
Das Shangri-La Hotel ist eine asiatische – um genau zu sein gestartet in Singapore und nun in Hong Kong ansässige – Premium Hotelkette. Die Hotels haben alle eine besondere Geschichte und in Europa findet man seit ein paar Jahren auch in Paris und in London ein Hotel aus der Kette.
Für mich das Shangri-La perfekt, denn ich hatte – also Teil meines Studiums – im Sinn, dass ich bei meinem Abschlusspraktikum nach Asien gehen werde. Und vorher in einer asiatischen Kultur zu arbeiten ist schon mal ein guter Test gewesen.
Nun nicht falsch verstehen: Dubai ist nicht asiatisch. In Dubai leben viele Expats aus den Niederlande, England und auch etliche Deutsche. Das hat sich in den letzten Jahren sicher nur noch mehr gefestigt. Dubai ist auch eine Stadt, die vieles möglich macht. Wer eine Vision hat und diese geldbringend vorantreiben möchte, der kann in Dubai diesen Weg finden.
Schöne Träume
Die Zeit in Dubai war schön und auch hart. Ich habe mich sehr engagiert in meinem Praktikum und habe neben vielen langen Tagen, die dann teilweise nachts um 2 Uhr endeten – das war dann mein freier Tag – und dann gleich am nächsten Tag wieder um 7 Uhr begannen – denn es gab nur einen freien Tag und ich hatte wieder Frühschicht, viel gesehen und gelernt.
Gelernt habe ich: wer einen Traum hat, sollte dafür arbeiten und kämpfen gleicherlei.
Gesehen habe ich: nicht alles ist so wie es scheint.
Dubai ist toll und dennoch hat es mich seit heute nicht mehr hingezogen.
Warst Du schon mal in Dubai?
Immer wieder Samstags schreibe ich mehr zu Themen, die mich bewegen und die mal mehr über mich preisgeben – oder auch zum philosophieren einladen: