Japan Reise mit Kindern: Matsumoto

Matsumoto Castle (Burg von Matsumoto) und die ewige Suche nach einem Samurai – oder doch einem Ninja?

Die Abreise aus Fujikawaguchiko war wirklich schön, auch wenn wir wieder kein Glück mit dem Wetter (wobei es eigentlich nicht regnete) und somit dem Blick auf den Fuji hatten, sie genossen wir doch die Zeit am See. Der kleine Spielplatz und ein Eis aus Trauben – ja, so etwas gibt es eben nur in Japan – machten die Weiterfahrt einfach viel gemütlicher und entspannter.

Auf in die japanischen Alpen

Japan hat auch Berge und nicht nur den Fuji. Wer in Geographie aufgepasst hat, weiß, dass die Berge in Japan auch als japanische Alpen bezeichnet werden. Die Reise Richtung Matsumoto, was in der Präfektur Nagano liegt, ist eine eher langweilige Fahrt auf einer Autobahn immer durch die Städte. Da wir jedoch wirklich Glück mit dem Wetter hatten, denn die Sonne kam immer mehr zum Vorschein, konnten wir am Horizont die Berge erkennen.

Mit einer Fahrtstrecke von knapp 140 Kilometern verging die Fahrt recht schnell und wir kamen noch am Nachmittag in Matsumoto an. Das Hotel lag sehr zentral und so konnten wir uns noch ein wenig durch die Stadt begeben und das Ambiente aufsaugen.

Matsumoto ist definitiv eine größere Stadt und es waren wirklich viele Europäer bei uns im Hotel und auch später auf den Straßen.

Da es mir dann am späten Nachmittag irgendwie nicht gut ging, blieb ich mit Junior auf dem Zimmer – er wollte noch malen und ein wenig basteln – und Oli und die kleine Kaiserin zogen alleine los. Die Stadt von Matsumoto ist sehr linear und in Karos aufgebaut – die Straßen verlaufen vorwiegend im rechten Winkel zueinander – und so wirkt die Stadt von oben wie ein großes Matheheft. Von unserem Hotel läuft man Richtung Norden und gelangt direkt in die Innenstadt und zur Burg von Matsumoto.

Da es leider schon zu spät wäre – circa 17 Uhr – konnten Oli und die kleine Kaiserin nicht mehr zur Burg. Dafür kamen sie mit etlichen schönen Eindrücken aus der Stadt in den japanischen Alpen zurück und Junior und ich staunten nur.

Abendessen auf japanisch

Wie so oft, müssen wir auch essen gehen. Und noch viel öfter ist es so, dass wir völlig planlos los gehen. Da es mir irgendwie nicht so gut ging, wollten wir nicht in die Stadt laufen und sind somit im Hotel geblieben.

Das Hotel hat – wie die meisten Hotels – auch einige Restaurants in House. Somit konnten wir einfach wählen. Zur Wahl stand internationales Essen, japanisch oder französisch. Naja, da ist de Antwort doch klar, oder? Denn wieso fahre ich nach Japan, um dann französisch zu essen oder gar international? Also zumindest ich nicht – wir nicht. Daher fiel die Wahl auf das japanische Restaurant, welches in der siebten Etage liegt.

Das Entree des Restaurants war schon sehr authentisch und typisch traditionell japanisch – Tatami Matten auf dem Boden. In den Vitrinen die schönsten Rüstungen der Samurai und ein paar eingerahmte Geschichtsbücherseiten.

Die Schuhe mussten wir wieder ausziehen – das kannten wir bereits aus dem Urlaub bisher – und konnten dann mit den Restaurantschuhen zu unserem Platz gehen. Die Kellnerinnen waren alle sehr schicke angezogen mit herrlich schönen Kimonos und tollen Frisuren. Da wurde uns ein wenig mulmig zumute, denn wir hatten lediglich ein paar normale Kleidungsstücke an und nichts besonderes.

Als wir den Raum betraten waren wir sprachlos – man konnte auf dem Boden sitzen und die erhabene Ruhe mit dem Interieur war wirklich sehr schön. Also wieder herrlich, um unsere Kinder durchdrehen zu sehen. Das soll nicht abwertend klingen, sondern eher: naja, was haben wir uns bloss dabei gedacht in so einem Restaurant mit den Kindern essen zu gehen.

Ich spule mal kurz vor: es war herrlich. Die Kinder hatten total viel Spass. Das Essen war absolut eins a und da wir sowieso fast die ganze Zeit alleine waren – ganz am Anfang saßen noch drei andere Gäste im Restaurant- hatten wir auch nicht mehr so mit unserer Anspannung zu kämpfen.

Auf zur Samurai Burg – Matsumoto Castle

Der nächste Tag stand dann komplett unter dem Motto „Samurai“, denn die Burg von Matsumoto ist eines der letzten gut erhaltenen Samurai Burgen in Japan.

Das Frühstück im Hotel Buena Vista gibt es im obersten Stock – mit grandioser Aussicht auf Matsumoto. Da wir – typisch für uns – mal wieder erst kurz vor 10 Uhr zum Frühstück aufgeschlagen sind, haben wir einen der schönsten Sitzplätze bekommen. Direkt an der Ecke mit fast Rundblick auf Matsumoto. Die Burg von Matsumoto war auch ein wenig zu erkennen, jedoch lenkten uns die schönen japanischen Alpen und das Lichtspiel sehr ab.

Nach dem Frühstück checkten wir aus dem Hotel aus, denn der Tag war für uns nur noch der Burg von Matusmoto gewidmet, bevor wir weiterfahren wollten. Die Burg befindet sich auf einem großen Gelände und der Park ist herrlich angelegt. Was mir wirklich gut gefallen hat, ist, dass es bereits am Eingang etliche Freiwillige gibt, die teilweise sogar Deutsch sprechen, und eine kostenlose Besichtigungstour anbieten. Man könnte sich also einfach mit einem freiwilligen Touristenführer durch die Anlage der Burg begeben. Das Schön ist, dass man so noch mehr erfährt.

Da wir jedoch nur zur Burg und nicht durch den restlichen Park wollten, haben wir darauf verzichtet. Später haben wir immer mal wieder gehört, was die freiwilligen Parkführer so erzählen und es war einiges Interessantes dabei.

Um in die Burg zu gelangen, muss man sich anstellen und das dauert nicht grad kurz. Kurz vor der Burg steht meist jemand, der sich als Samurai verkleidet und Fotos (sogar kostenlos) anbietet. Die Wartezeit war wirklich etwas lang mit den Kindern und wir konnten diese dennoch gut überbrücken.

Das Matsumoto Castle betritt man dann – wie so viele Sehenswürdigkeiten in Japan – mit Socken (also ohne Schuhe). Alternativ gibt es auch kleine „Überstülperlis“. Besonders ist beim Matsumoto Castle, dass es von außen aussieht, als ob es sechs Etagen sind. Erst wenn man die Burg betritt, merkt man, dass es jedoch sieben Etagen sind. Und das war eben damals – zu der Zeit der Samurai – auch das besondere am Matsumoto Castle, dass die Verteidigung mehr war, als Angreifer annehmen konnten. Denn auf sieben Etagen bekommt man auch viel mehr Munition und viel mehr Verteidigung unter.

Da es etliche Menschen gab, die sich die Burg von Matsumoto anschauen wollten, waren auch entsprechend viele Menschen in der Burg drin und ich sag mal so: man wurde durchgeschleust. Irgendwann waren die Treppen auch sehr steil und wir mussten die Kinder tragen.

Irgendwie hatte ich mir einfach ein wenig mehr versprochen. Es war schön mal drin gewesen zu sein, aber diese durchschleusen fand ich dann irgendwie etwas blöd.

Frösche in Matsumoto

Nach dem Besuch des Matsumoto Castle und dem Schlendern durch den Park der Burg sind wir Richtung Innenstadt von Matsumoto. Die Innenstadt – oder eher die Altstadt von Matsumoto ist nicht mal zehn Minuten Fussweg vom Matsumoto Castle entfernt.

Das japanische Wort für Frosch kaeru かえる bedeutet so viel wie „zurückkehren“ und das Symbol vom Frosch beziehungsweise der Kröte ist gleichzusetzen mit Glück. Die japanische Sprache kann viel mehr ausdrücken und daher kommt es auch immer auf den Kontext an. Kurz gefasst, sei aber so viel zu sagen: der Frosch oder die Kröte sind ein Symbol für Glück und werden auch oft auf Schlüsselanhängern und sonstigen Accessoires gefunden.

Die Straße der Altstadt, die direkt neben dem Metoba River verläuft ist wunderschön anzuschauen. Die großen Frösche – oder sind es doch Kröten – die gleich am Beginn der Straße warten, laden quasi ein in diese Altstadt einzutauchen. Natürlich dürfen die kleinen Shops und die wunderschöne Atmosphäre mit den etlichen japanischen Ahornbäumen nicht fehlen. Übrigens haben wir jetzt – seit dieser Reise nach Japan – auch wieder einen japanischen Ahorn bei uns auf dem Balkon zu stehen.

Durch die Bäume waren wir auch schön im Schatten und konnten uns so ein wenig entspannen, bevor es kurz darauf schon weiter Richtung Takayama ging.

Details zu unserer Reise:

Gefahrene Kilometer: knapp 140

Oishi Park: Japan, 〒401-0305 Yamanashi, Minamitsuru-gun, Fujikawaguchiko, Ōishi, 2585-2 地先

Hotel Buena Vista**: 1-chōme-1-2-1 Honjō, Matsumoto, Nagano 390-0814, Japan

Matsumoto Castle: 4-1 Marunouchi, Matsumoto, Nagano 390-0873, Japan

Matsumoto Frog Festival: 3-chōme-3 Ōte, Matsumoto, Nagano 390-0874, Japan

unbedingt die Nakamachi Dori Langlaufen – die Läden sind herrlich zum Anschauen und ein wenig in Matsumoto einzutauchen

Hanadokei Park: 2 Chome-1-12 Chūō, Matsumoto, Nagano 390-0811, Japan

Weißt Du was der Unterscheid zwischen einem Ninja und einem Samurai ist?

#TravelTuesday

Matsumoto mit Kindern BineLovesLife

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2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Toll!! Wir waren 2018 in Matsumoto damals noch ohne Kind 🙂 Vielleicht bald mit ❤️

    Gefällt 1 Person

    1. Reisen mit Kindern ist echt immer ein richtiges Abenteuer – meiner Meinung jedoch auch eines, das sich definitiv lohnt

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