Ein Vergleich? Nicht ganz, aber sicherlich eine Bestandsaufnahme mit Ideen und Anregungen für aktive und engagierte Eltern.
Was eine gute Kita ausmacht
Kann man das so einfach beantworten? Was genau ist überhaupt gut? Was genau ist überhaupt schlecht? Ich möchte hier nicht über Verwahrlosung schreiben, sondern einfach auch über das Thema, das viele Eltern zurzeit während der Eingewöhnung ihres Kindes in der Krippe, dem Kindergarten oder der KITA erleben.
Meiner Meinung nach ist jede Eingewöhnung ein sehr sensibler Prozess und eine perfekte Möglichkeit auch ein wenig über den Tellerrand zu schauen. Denn wenn man mit anderen Eltern zusammen ist und auch das eigene Kind in der Interaktion mit den anderen Kindern und auch den Erziehern sieht, dann wird einem bewusst, was das Kind schon kann und was es auch auf einmal können muss.
Für mich ist eine gute Kita eine Erweiterung meiner Familie. Ein Ort an dem sich meine Kinder und auch ich wohlfühle. Ein Ort, wo die Erzieher nicht nur Angestellte, sondern Menschen mit Herz sind. Feinfühlig, aufmerksam und kinderfreundlich.
Die Kita muss für mich nicht neu und modern sein, dennoch auf jeden Fall sauber und einladend. Hell und alles auf Augenhöhe für die Kinder.
Gute Kita Gesetz
Das Gute Kita Gesetz, was den Namen gerne zum Programm machen möchte, ist meiner Meinung nach nur ein kleiner und sicherlich richtiger Grundstein, um mehr Effizienz und Zufriedenheit in der Kinderbetreuung für Eltern, Erzieher und Kinder zu bieten. Aber genau so wie ich es auch aufzähle, ist es eben auch: zuerst die Eltern, dann die Erzieher und dann die Kinder. Und da wird mir irgendwie anders. Denn wie können Eltern schon wissen, was ein Kind genau in einer Kita braucht. Eltern wünschen sich bestimmte Dinge, haben Anforderungen und sicherlich auch Ansprüche. Eltern haben auch Zeitdruck, denn meist findet eine Eingewöhnung statt, weil die Eltern wieder arbeiten gehen müssen. Eltern haben auch eher wenig Zeit, vor allem wenn eine Eingewöhnung sehr lange dauert.
Erzieher haben vor allem den Anspruch ihre Arbeit gut zu machen. Sie arbeiten mit den Kindern und irgendwie auch mit den Eltern. Erzieher brauchen Zeit von den Eltern und geben die Zeit an die Kinder.
Was genau ein Kind braucht, ist so vieles. In der Eingewöhnung braucht ein Kind vor allem sehr viel Vertrauen, Nähe und Geborgenheit. Von allen: den Eltern und den Erziehern.
Welche Anforderungen darf man an eine Kita stellen?
Nun stellt sich schnell die Frage, wie hoch die Ansprüche von den Eltern sein dürfen? Als Gegenfrage ist es sicher zulässig zu fragen, wie hoch die Ansprüche von den Erziehern sein dürfen? Denn auch Erzieher haben eine Anspruch daran, dass sich Eltern zum Beispiel nicht immer in alles so einmischen. Ja, auch ich gehöre zu diesen Eltern, die am liebsten immer alles weiß, was mit dem Kind passiert ist.
Das hat bei mir nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun, sondern einfach mit unbändiger Neugier. Ich bin sehr neugierig und möchte wissen, wie es meinen Kindern ergeht.
Die Eingewöhnung der kleinen Kaiserin lief auch anders ab als bei Junior und so wie jedes Kind seine eigene Bedürfnisse hat, so hat auch jeder Erzieher und jede Erzieherin ihre eigene Art mit Informationen umzugehen.
Klar, es gibt sie diese „Tür-und-Angel-Gespräche“, die man direkt beim Abgeben und/oder Abholen des Kindes mit der Erzieherin führen kann. Dennoch ist dazu nicht immer genügend Zeit oder anders gesagt, es sind auch oft zu viele Kinder da und zu viel Trubel, um sich allen Kindern anzunehmen.
Welche Hürden stehen einer guten Kita im Weg?
Viele Organisatorische und leider auch viel zu viele bürokratische Hürden. Oft höre ich selbst bei unserer Kita wie oft die Erzieher in ihrer Vorbereitungszeit sind. Das kenne ich auch noch aus Junior’s Krippe und frage mich daher, was es denn da alles vorzubereiten gibt. Meine verschwommene Erinnerung an früher ist auch eher, dass die Kinder doch eher die Erzieher brauchen und die Erzieher auch während ihrer Zeit in der Gruppe etwas vorbereitet haben. Heutzutage ist es jedoch so, dass die Erzieher dann in einen freien Raum gehen – meist einen Sitzungsraum – und dort Details zur Entwicklung des Kindes aufschreiben. Auch Projekte, die in der Kita laufen – zum Beispiel Ausflüge – werden mit Bildern und Postern aufbereitet und so für die Eltern sichtbar gemacht.
Und manchmal frage ich mich doch: wieso muss das auch noch in der Zeit des Kita-Betriebs stattfinden. Denn wenn die Erzieher dann zum Beispiel an einem Freitag nur vier Stunden im Kindergarten sind, haben sie dann noch zwei Stunden Vorbereitungszeit und sind somit effektiv zwei Stunden für die Kinder im Kindergarten da.
Ich verstehe ja, dass die Erzieher auch geschützt werden müssen, denn sie werden nicht sonderlich gut bezahlt und es soll nicht alles auf eigene Kappe zu Hause gemacht werden. Dennoch finde ich das eben teilweise zu viel. Zu viel an Organisation und Bürokratie und somit auch zu wenig Zeit für die Pädagogen sich mit den Kindern zu beschäftigen oder eben einfach nur dabei zu sein.
Bewertung der Kita
Sollte man eine Kita bewerten dürfen? So à la TripAdvisor oder sonstiger Bewertungsplattform? Ich habe kürzlich wirklich eine Krippe aus Frankfurt gesehen, die sogar schon auf Instagram ist. Da frage ich mich dann: wenn die auch auf Instagram sind und dann auch noch auf Facebook, dann kann ich die doch bewerten? Denn auf Facebook gibt es ja die Möglichkeit für Dienstleistungen bewertet zu werden.
Ach so: kleiner Hinweis zu der Krippe auf Instagram. Hier werden keine Kindergesichter oder generell Kinder in komischen Positionen gezeigt. Man sieht eher die Einrichtung und manchmal eine Gruppe von Kinder vor einer Erzieherin sitzen, wenn sie Geschichten vorliest. Kein Kind kann man eindeutig identifizieren und somit werden hier keine Persönlichkeitsrechte verletzt.
Doch eine Bewertung der Kita – also der Krippe und des Kindergartens – wie würde die aussehen? Nach was würde man bewerten? Nach Öffnungszeiten, nach Personal? Nach Freundlichkeit, wenn ich die Kinder abhole? Nach Kindern, die in der Gruppe sind? Nach Einrichtung des Hauses?
Das artet dann vielleicht auch irgendwann aus – ähnlich wie bei TripAdvisor. Dort lese ich auch unmögliche Dinge. Jedoch kann ich das dann zuordnen und weiß, dass wenn jemand in New York City downtown ein Hotel als schlecht bewertet, weil es nur drei Fernsehsender hat, eben kein Massstab für mich ist.
So würde man sich also doch auch an ein Bewertungsportal für Kindergärten und Krippen gewöhnen. Würde es einordnen können. Denn jetzt bewege ich mich immer in der gleichen Blase von Menschen – von Mamis und Papis – die mir auch nur einen Ausschnitt aus ihrem Eindruck wiedergeben. Wie wäre also so eine Plattform? Wäre das eine Idee?
Jeder trägt zur Kita bei
Genau wie ein Pädagoge – oder eine Erzieherin – zu einer Kita beitragen, tragen auch die Eltern und die Kinder zu einer Kita bei. Jeder bringt seinen Teil ein. Einige mehr und andere weniger. Jeder ist Teil davon und jeder kann ein wenig mitmachen, um das Gesamtkonzept zur stützen oder eben auch zu stürzen.
Ich bin generell ein Fan von Entwicklung und Wandel. Einfach, weil es auch in der Natur der Sache liegt, dass sich Dinge verändern und wandeln.
Als Teil meines Beitrages bin ich aktuell wieder dabei mich als Elternbeirat zu bewerben. Mal schauen, ob es klappt. Ein weiterer Teil ist der tägliche Kontakt mit der Kita: den Erziehern und auf meinen Kindern. Also mit den Kindern meine ich, dass wir regelmäßig darüber reden, was in der Kita passiert und was wir genau erleben werden-.
So habe ich dann letztens auch erfahren, dass in der Krippe immer nach dem Mittagessen ein Buch gelesen wird oder ein Hörspiel gehört wird. Quasi zum Entspannen. Und passend dazu fiel mir ein Hörbuch der Raupe Nimmersatt in die Hände, welches wir auch zu Hause haben und welches wir nun mit der Krippe teilen.
Entspannung für Kinder – Mein kleines Hörbuch der Ruhe
Die kleine Raupe Nimmersatt und weitere Geschichten – Gesprochen von Rolf Nagel und Inga Reuters . Musik von Ulrich Maske
Das Hörbuch ist wirklich schön gemacht und die Geschichten – zumindest die kleine Raupe Nimmersatt – fast allen Kindern bekannt. Die Kinder werden aber nicht nur der kleinen Raupe Nimmersatt begegnen, sondern auch dem Glühwürmchen, der kleinen Maus und dem Lämmlein. Es gibt etliche Tiere, die so erzählt werden, dass wirklich Ruhe gefunden werden kann. Generell hören wir nicht viele Hörbücher, denn lesen steht bei uns viel höher im Kurs.
Das kleine Hörbuch der Ruhe jedoch ist wirklich entspannend – sogar mich entspannt es. Alle Geschichten sind zwischen zwei und acht Minuten lang und somit ideal für eine kleine Pause.
KITAs müssen meiner Meinung nach bewertet werden, um andere Kinder und Eltern zu schützen. Wir müssen die Erfahrungen mit anderen teilen, damit die KITAs keine BlackBox mehr sein können. Es steht viel zu viel auf dem Spiel um dort Heimlichkeiten zu ermöglichen.
Eine Freundin von mir hat ihre Tichter in einer wunderbaren Wald-Kita. Dachte sie, bis eines Tages ein Kind von sexuellen Übergriffen durch einen dortigen Erzieher erzählte. Der Kinderarzt fertigte ein Gutachten an bestätigte. Noch weitere Kinder meldeten sich. Die Leitung stritt ab, dass auch nur die Möglichkeit bestünde, und nahm den Eltern ihr Anliegen übel. Auch der Träger bagatellisierte. Der Erzieher wurde auf Druck der Eltern freigestellt, sollte aber nach einiger Zeit plötzlich wieder in der Einrichtung arbeiten. Nur auf Drängen und Druck einiger engagierter Eltern konnte das verhindert werden.
Um Himmels Willen! Schützt unsere Kinder!
Solche Erfahrungen gehören geteilt m.M.n., und zwar nicht nur von Mund zu Mund, sondern richtig öffentlich. Damit KITAs auch den Druck haben, für gute Verhältnisse zu sorgen. Wie froh ist man, wenn man von solchen Vorfällen erfährt und sein Kind dort deshalb nicht anmeldet!
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Sprachlos. Sprachlos. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Es gibt einen Fachrkräftemangel, der nicht erst seit Corona bekannt ist. Eltern stehen unter Druck und der ständigen Dauerbelastung aus Haushalt, Familie und Arbeit. Wir sollten offen über diese Themen sprechen und, was Eltern wirklich als Entlastung benötigen.
Vielen Dank, dass Du hier diese Geschichte geteilt hast
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Ich finde es ist sehr irreführend. Nur nach Bewertungen zu gehen, davon ist abzuraten. Dennoch hätten wir und eine sehr negative Kita-Erfahrung in einem bilingualen Kindergarten erspart, hätten wir vorab gewusst, dass dort trotz extrem hoher Elternbeiträge Verwandte der Einrichtungsleitung betreut werden, und diese übervorteilt werden, sowie völlig unqualifiziertes Personal in engen Räumen die Kinder seelisch in die Enge treibt. Ziel des Ganzen ist, die Kinder dann als Integrationskinder abzustempeln. Die Eltern werden gegeneinander aufgehetzt. Furchtbare Zustände. Zum Glück sind wir nach kurzer Zeit dort weg (gutes Personal war dort wenige Wochen, ständiger Wechsel und die furchtbaren Menschen blieben). Ein Horror für alle Eltern. Durch die zerrüttete Elternschaft wurde nie offen über Miss-stände gesprochen. Das können sich nur in Gebieten mit Platzmangel private Anbieter erlauben. Es erfordert Zivilcourage gegen solche Kitas vorzugehen.
Durch immer neue Eltern, die aus München rausziehen, und im Umland nicht vernetzt sind, kommen immer Unwissende nach. 5 Elterneinträge (wir kennen niemanden, dem es dort gefiel), und man kann sich ein Bild von so einer Kita machen.
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Es ist und bleibt immer noch in unserer Hand als Eltern auch Initiative zu ergreifen. Gut, dass ihr selbst gewechselt habt und schade, dass ihr diese Erfahrung machen musstet.
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Ich finde Bewertungsportale generell gut. Jeder weiß, dass es viele Fake Bewertungen gibt. Darum lese ich, wie du in deinem Blog auch schreibst, nur die schlechten Bewertungen und selektiere für mich, ob das für mich überhaupt relevant ist.
Wir haben zum Beispiel eine KiTa, da wurden sexuelle Übergrifflichkeiten unter den Teppich gekehrt. Es ging soweit, dass die KiTa Aufsicht eingeschaltet wurde. Der Fall ist immer noch nicht geklärt, dennoch sitzen Leitung (leider sehr emphatielos für die Situationen der Eltern) und Erzieher (greifen inzwischen die Eltern an und behandelten die Kinder, deren Eltern sich beschwert haben schlechter) immer noch da und dürfen weiterhin andere Kinder betreuen. Ich weiß, das Thema sexuelle Übergrifflichkeit ist ein sehr sensibles Thema, mit dem man nicht leichtsinnig umgehen sollte und keine haltlosen Anschuldigungen aussprechen sollte. Dennoch wäre ich in so einem Fall alarmiert, ob ich mein Kind in einer solchen Einrichtung betreut haben möchte, in der weder dem Kind noch den Eltern Hilfe oder ein offenes Ohr geboten wird.
PS unser Kind (wie die anderen, die betroffen waren), hat die Einrichtung inzwischen gewechselt. Aber es läuft da immer noch alles so weiter. Da wir nicht mehr in der Kita sind, wird das Thema damit abgetan, dass sich doch inzwischen keiner mehr beschwert.
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Was für eine schlimme Erfahrung. Das tut mir leid. Ich wünsche mir dennoch, dass auch die Kommunalpolitik sich diesem Thema bei euch annimmt. Der Kindergarten und Kitas generell sind ein Ort des Vertrauens – und sollten dies auch bleiben
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Hallo Jana, was genau meinst du mit sexuelle Übergrifflichkeiten? Das wäre ein Straftatbestand, das müsste angezeigt werden. Wie kann da alles weiterlaufen, wie „vorher“? Was läuft da? Sowas zu lesen, verstört und erschüttert mich.
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Ich tue mich grundsätzlich schwer mit Bewertungsportalen, denn die meisten Bewertungen sind Fake und der Rest wird in die Tasten gehauen, weil irgendwas doof war und man sich beschweren will.
Ich merke gerade den Unterschied zwischen Kindergarten und Schule: mit der Erzieherin redet man noch hin und wieder; die Lehrerin bekommt man allerdings nie zu Gesicht. Was für eine Umstellung!
Vorbereitungszeit haben Erzieher in Dresden nicht, soviel ich weiß. Das wird dann wahrscheinlich gemacht, wenn die Kinder Mittagsschlaf machen oder eben zwischendurch.
Ich engagiere mich im Elternrat im Kindergarten und bin auch in der Schule Elternvertreterin. So bekommt man wenigstens etwas Einblick, was in den Einrichtungen passiert. Vorschläge tatsächlich umzusetzen ist allerdings mühsam, denn natürlich freuen sich die Lehrer/Erzieher eher weniger über Einmischungen.^^
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Danke für Deinen Kommentar.
Findest Du wirklich, dass viele Bewertungen Fake sind? Wahrscheinlich will ich so gutgläubig: ich poste selbst positiv und negatives Feedback.
Das mit der Vorbereitungszeit bei euch hört sich ja nicht gut an.
Ich bin auch im Elternbeirat und habe wirklich das Gefühl, dass wir viel bewegen. Leider jedoch auch immer mit dem Beigeschmack, dass man eben alles alleine machen muss. Nur Engagement zahlt sich aus – zumindest bei uns.
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Ja, das denke ich wirklich und weiß ich zum Teil auch. Ich selbst gebe nie Feedback außer vielleicht bei Kleiderkreisel, weil das Privatverkäufer sind.
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okay, dann bin ich wirklich zu gutgläubig. 🤗
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