Grad am Donnerstag hatte Junior noch seinen letzten Tag in der Kinderkrippe – oder Krabbelstube, wie es bei einigen heißt. Und irgendwie war dieser letzte Tag auch ein aufregender Tag für mich. Also aufregend im Sinne von spannend und traurig zugleich.
Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich letztes Jahr Ende Januar durch die Straßen Offenbachs lief und einfach nicht wusste, wo ich Kinder für Junior finden sollte. Da lief ich also an der Krippe vorbei und rief einfach mal an. Wir hatten ja echt Glück, denn Mitte Februar ist grad ein Platz freigeworden und wir konnten so in eine neue Zeit starten. Die Zeit ohne Mama und mit Betreuerinnen. Hätten wir auf die Stadt und die städtische Kindereinrichtung gewartet, so hätten wir auch jetzt im September einen Platz gehabt, aber das wäre wirklich zu viel oder eher zu wenig Kinder für Junior gewesen. Denn knapp 18 Monate warten, das hätten wir beide nicht ausgehalten.
Und dieser letzte Tag am Donnerstag war auch wieder ein Abschied. Ein Abschied und ein Loslassen von der Krippe, ein Abschied und auch ein Loslassen vom Kleinkindalter. Denn schon in der Schwangerschaft mit Junior habe ich immer gesagt, dass schon mit der Geburt das Loslassen beginnt. Das Loslassen und in die Welt rauslassen.
Erwartungen und Wünsche
Der Kindergarten beginnt nun also. Und schon die letzten Woche rannte unser kleiner Großer hier durch die Gegend – immer wieder rufend „ich bin schon drei und jetzt ein Kindergartenkind“. Ach, was ist das doch herrlich. Diese Freude und auch dieser Spaß am unter Kindersein. Das war mir ja wirklich immer wichtig und konnte ich ihm auch in der Schweiz jeden Tag bieten, aber leider ist es nun mal anders in Deutschland. Denn die Kinder sind hier alle in der Betreuung und selten so lange „zu Hause“ oder eher „mit Mama“ wie wir es aus Bern kannten.
Wir wünschen uns Einiges für den Kindergarten, aber ich habe auch Erwartungen.
Als allererstes sollen Kinder im Kindergarten spielen dürfen und nicht nur lernen müssen. Das kommt noch früh genug. Und auch wenn der Kindergarten ein komplett neuer ist, so wird es doch spannend sein, wie die Erzieher sind. Ein neues Team und auch eine neue Location. Alles schön und schick. Für mich ist es ja nicht so wichtig, dass alles neu ist – nicht falsch verstehen – ich finde es schon schön. Dennoch sind mir auch andere Dinge wichtig. Ich finde es zum Beispiel klasse, dass es auch einen Erzieher in der Gruppe gibt. Ich finde es super, denn auch ein Mann kann erziehen und meiner Meinung nach sollten nicht immer nur Frauen die pädagogische Rolle übernehmen.
Ich erwarte auch, dass es mehr Öffnung gibt zu anderen Themen. Wir hatten ja schon in der Krippe Englischunterricht und das fand ich ehrlich gesagt etwas zu früh, aber das war nur meine Meinung. Ich erwarte mir vom Kindergarten auch mehr zum Thema Selbstständigkeit. Das Motto der Krippe war immer „Hilf mir, es selbst zu tun„. Das mag ich – das hat was von Montessori und das hat was von starken Kindern.
Von einem guten Kindergarten erwarte ich ein Gesamtkonzept. Meine Wünsche an den Kindergarten, die Erzieher und Erzieherinnen und auch an die anderen Kinder…
Klar kann Junior sich schon alleine anziehen und sich alleine äußern, was er essen möchte, aber es geht noch mehr. Über die Straße gehen und die Welt erkunden, das ist mir wichtig. Wichtig in einem geführten und dennoch lockeren Erzieherverhältnis.
Bereits die Kinderkrippenerzieher meinten immer Junior braucht keine Erzieher, er braucht Kinder. Ja, das stimmt und das geben wir ihm. Kinder jeglichen Couleurs, das ist uns hier in Offenbach ja schon sowieso gegeben. Anscheinend ist Offenbach ja die Bronx von Frankfurt und so gibt es hier andere Kulturen und andere Sprachen, die teilweise dominanter sind als die deutsche.
Ich wünsch mir was
Ich wünsche mir für die Kindergartenzeit vor allem viel Zeit und Neugier. Ich mag es, dass Junior die Zeit mit Kindern so genießt und ich liebe es, dass er immer genügend Zeit dafür hat. Denn obwohl ich von zu Hause arbeite, so arbeite ich auch flexibel. Kann da sein und immer hier sein, wann er es braucht. Auch, wenn die kleine Kaiserin nun auch ihre Aufmerksamkeit fordert, so bleibt noch genügend Zeit für ihn.
Ich wünsche mir vom Kindergarten viele neue Bekanntschaften für mein Kind. Klar, finde ich es klasse, dass er auch einige Kinder im Kindergarten schon von vorher kennen wird, aber ich hoffe, er schließt auch neue Bekanntschaften.
Ich wünsche mir, dass er sich wohlfühlt und dass er gerne in den Kindergarten geht.
Mal sehen wie die Eingwöhnung so abläuft, denn die in der Krippe war ja quasi überflüssig. Schon am Tag an dem ich den Vertrag unterschrieben habe, war er weg – also bei den Kindern. Und wollte gar nicht gehen. Die Woche Eingewöhnung war ihm völlig überflüssig, aber dennoch nötig.
Denn Zeit zum Verarbeiten ist unbezahlbar
Welche Erwartungen und Wünsche hast Du an den Kindergarten?
#MOMMYMONDAY
